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Reallast - wiederkehrende Leistungen aus einem Grundstück beziehen

Erhält eine Person das Recht, aus einem Grundstück wiederkehrende Leistungen zu beziehen, handelt es sich um eine Reallast. Erfahren Sie hier u.a., welche Formen der Reallast es gibt und ob es möglich ist, den Inhalt einer Reallast zu ändern.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist eine Reallast?

  2. Welche Formen der Reallast gibt es und was sind Reallast Beispiele?

  3. Wie können Begünstigte ihr Recht durchsetzen?

  4. Wie wird das dingliche Recht gelöscht?

  5. Was bedeutet die Reallast für den Grundstückswert?

Was ist eine Reallast?

Einigen sich eine Grundstückseigentümerin und ein Begünstigter auf bestimmte, wiederkehrende Leistungen, die der Begünstigte aus dem Grundstück erhält, wird eine Reallast begründet. Die Belastung wird als dingliches Recht in das Grundbuch unter Lasten und Beschränkungen in Abteilung II eingetragen.

Eine Reallast fällt unter das Sachenrecht, welches im Bürgerlichen Gesetzbuch geregelt ist. Dort finden sich zwei Arten der Belastung:

  • die subjektiv-persönliche Belastung und die

  • subjektiv-dingliche Belastung

Was bedeutet eine Reallast für Grundstückseigentümer?

Die subjektiv-dingliche Reallast bezieht sich auf den Eigentümer eines bestimmten Grundstücks. In diesem Fall wird das Recht also fest mit einem bestimmten Grundstück verbunden. Anders gestaltet sich die subjektiv-persönliche Reallast. Dieses Recht steht einer bestimmten Person zu und ist nicht an ein Grundstück gebunden.

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Welche Formen der Reallast gibt es und was sind Reallast Beispiele?

Diese Formen einer Reallast gibt es:

  • eine finanzielle Verpflichtung (Reallast Beispiel: Leibrente)

  • eine Dienstleistung (Reallast Beispiel: Betreuung, Pflege)

  • eine Leistung in Naturalien (Reallast Beispiel: Holz, Ernteerträge)

Eine Leistung in Naturalien bedeutet dabei etwa, dass der Eigentümer dem Begünstigten bestimmte Naturalien überlässt, welche sich mit dem Grundstück erwirtschaften lassen. Diese Form der Reallast wird beispielsweise vereinbart, wenn Eltern ihren landwirtschaftlichen Hof an ihre Erben oder Dritte übergeben und diese sich im Gegenzug zur Übergabe von Naturalien verpflichten. In diesem Fall wird die Reallast zum Beispiel in Form von Ernteerträgen erbracht. Einigen sie sich auf eine monatliche Rente an die Eltern als Berechtigte besteht die Reallast in Form einer finanziellen Verpflichtung. Vereinbaren die Parteien eine lebenslange Versorgung und Pflege der Eltern, handelt es sich um eine Reallast in Form einer Dienstleistung. Je nach vertraglicher Regelung wird die bestehende Reallast individuell berechnet.

Gut zu wissen: Abhängig von der Form der Last ist der Eigentümer des Grundstücks gegenüber dem Begünstigten vertraglich verpflichtet.

Wie können Begünstigte ihr Recht durchsetzen?

Kommt die Grundstückseigentümerin ihren Verpflichtungen aus der dinglichen Belastung nicht nach, ist der Begünstigte berechtigt, sein Recht im Rahmen der Zwangsvollstreckung durchzusetzen. Die Grundstückseigentümerin haftet mit ihrem gesamten persönlichen Vermögen, sofern keine abweichenden Vereinbarungen getroffen wurden. Genaue Regelungen dazu finden sich in der Zivilprozessordnung.

Wie wird das dingliche Recht gelöscht?

Die Aufhebung der realen Belastung kann nur der Begünstigte veranlassen. Nachdem er die Aufhebung erklärt hat, wird die Last aus dem Grundbuch gelöscht. Eine Löschung erfolgt auch, wenn eine auflösende Bedingung oder ein zeitlich vereinbarter Termin zur Beendigung der Last eintritt.

Das Bürgerliche Gesetzbuch sieht zudem die Möglichkeit einer Inhaltsänderung vor. Dabei kann eine Leistungserhöhung oder -minderung zwischen beiden Parteien vereinbart werden.

„Die Reallast ist eine Vereinbarung zwischen dem Eigentümer und Nutzer des Grundstücks für wiederkehrende Leistungen. Das können Sach- oder auch Geldleistungen sein. Die Reallast kann je nach Vereinbarung als dingliche Belastung vererbt und übertragen werden oder endet als subjektiv-persönliche Last wenn der Begünstigte stirbt.“

Was bedeutet die Reallast für den Grundstückswert?

Da die Belastung in das Grundbuch eingetragen wird, hat dieses Recht erheblichen Einfluss auf den Verkehrswert eines Grundstücks. Das bestehende Recht muss bei der Grundstüksbewertung Berücksichtigung finden und sorgt abhängig von der Art der Belastung für eine Minderung des Wertes.

So lässt sich der Grundstückswert unter Beachtung der Reallast berechnen:

Besteht die Reallast zum Beispiel in Form einer finanziellen Verpflichtung, wird der jeweilige Barwert von dem Verkehrswert des unbelasteten Grundstücks abgezogen. Wurde innerhalb der finanziellen Verpflichtung beispielsweise eine Reallast als Leibrente festgelegt, dann wird diese wie folgt berechnet: Der anfallende Barwert aus der jährlichen Rentenzahlung multipliziert mit dem Leibrentenbarwertfaktor ergibt die Reallast, die den Verkehrswert des Grundstücks belastet.

Reallast – FAQ

Was ist eine Reallast?

Erhält eine Person das Recht, aus einem Grundstück wiederkehrende Leistungen zu beziehen, handelt es sich um eine Reallast. Die Belastung wird als dingliches Recht in das Grundbuch unter Lasten und Beschränkungen in Abteilung II eingetragen. Es gibt die subjektiv-persönliche Belastung und die subjektiv-dingliche Belastung. Zu den Unterschieden

Welche Formen der Reallast gibt es und was sind Reallast Beispiele

Es wird zwischen drei verschiedenen Formen der Reallast unterschieden. Bei der finanziellen Verpflichtung wird sich zum Beispiel auf eine monatliche Vergütung in Form von Geld geeinigt. Vereinbaren die Parteien eine lebenslange Versorgung und Pflege, handelt es sich zum Beispiel um eine Reallast in Form einer Dienstleistung. Überlässt der Eigentümer dem Begünstigten bestimmte Naturalien, welche sich mit dem Grundstück erwirtschaften lassen, spricht man von einer Leistung in Naturalien.

Wie wird eine Reallast gelöscht?

Allein der Begünstigte kann die Aufhebung der Reallast veranlassen. Dazu gibt er eine Erklärung beim zuständigen Grundbuchamt ab, die die Reallast dann löscht. Tritt eine vorher festgelegte auflösende Bedingung oder ein Beendigungstermin ein, erlischt die Reallast ebenfalls. Bei einer subjektiv-persönlichen Last verfällt die reale Belastung auch mit dem Tod des Begünstigten. Alle Informationen dazu

Was bedeutet die Reallast für den Grundstückswert?

Eine Reallast wird in das Grundbuch eingetragen und hat damit Einfluss auf den Verkehrswert eines Grundstücks. Bei der Bewertung muss es berücksichtigt werden. Je nachdem, um welche Art und Form der Reallast es sich handelt, kann sie eine Wertminderung für das betroffene Grundstück mit sich bringen. Weiterlesen

Themengebiet: Immobilienbewertung

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