Musterdokument Vorlage

Widerrufsbelehrung bei Vermietungen

Mieter können einen bereits geschlossenen Mietvertrag unter bestimmten Umständen widerrufen.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Wann können Mieter einen Mietvertrag widerrufen?

  2. Was sollte in der Widerrufsbelehrung stehen?

  3. Wie lang ist die Widerrufsfrist?

  4. Welche Folgen hat ein Widerruf des Mietvertrags?

Wann können Mieter einen Mietvertrag widerrufen?

Es gibt zwei verschiedene Fälle, die einen Mieter berechtigen, einen bereits unterzeichneten Mietvertrag zu widerrufen: Zum einen, wenn der Mieter den Mietvertrag unterschreibt, ohne die Wohnung zuvor besichtigt zu haben (Fernabsatzvertrag). Zum anderen können Mieter einen Mietvertrag kündigen, wenn der Vermieter gewerblich Immobilien vermietet und beide Parteien den Mietvertrag außerhalb der Geschäftsräume des Vermieters geschlossen haben.

Damit das Widerrufsrecht greift, muss der Vermieter als Unternehmer gelten. Wann dies der Fall ist, ist gesetzlich jedoch nicht vorgegeben. Viele Gerichte definieren einen Unternehmer anhand der Anzahl der vermieteten Wohneinheiten und der Höhe der Mieteinnahmen.

Was sollte in der Widerrufsbelehrung stehen?

Die Widerrufsbelehrung sollte dem Mietvertrag anhängen und die folgenden Punkte enthalten:

  • Information zum Widerrufsrecht (Bedingung und Frist)

  • Ggf. Muster eines Widerrufsformulars mit den persönlichen Daten von Vermieter und Mieter sowie Datum des Vertragsschlusses

  • Hinweis zu den Widerrufsvoraussetzungen

  • Erklärung, dass Mieter Kenntnis von der Widerrufsbelehrung hat

  • Hinweis zum Erlöschen des Widerrufsrechts (ggf. einschließlich Einverständniserklärung des Mieters, dass der Mietvertrag schon vor Ende der Widerrufsfrist vollzogen wird) sowie Erklärung über die Kenntnis, dass das Widerrufsrecht möglicherweise erlischt

  • Hinweis zu den Widerrufsfolgen vor Ende der Widerrufsfrist sowie Erklärung der Kenntnisnahme von der möglichen Verpflichtung zum Wertersatz

Wie lang ist die Widerrufsfrist?

Die Widerrufsfrist beträgt in der Regel 14 Tage. Eine Ausnahme besteht, wenn der Vermieter den Mieter über dessen Widerrufsrecht nicht oder nicht ausreichend informiert hat. In diesem Fall kann der Mieter den Vertrag auch noch ein Jahr nach dessen Abschluss widerrufen. Vermieter sind hier in der Beweispflicht.

Das kostenlose Musterdokument von Homeday klärt Mieter rechtssicher über ihr Widerrufsrecht auf. Es enthält zudem neben zahlreichen rechtlichen Hinweisen auch ein Musterdokument für den Widerspruch selbst.

Welche Folgen hat ein Widerruf des Mietvertrags?

Widerruft ein Mieter den Mietvertrag, hat er 14 Tage Zeit, um aus der Wohnung auszuziehen. Der Vermieter ist dazu verpflichtet, dem Mieter sämtliche Miete inklusive Nebenkosten sowie die gezahlte Kaution zu erstatten.

Rechtlicher Hinweis:

Unsere Dokumente wurden sorgfältig erstellt. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aufgrund der stetigen Veränderung und Entwicklung der Rechtsprechung und des Gesetzes auf dem Gebiet des Mietrechts keine Haftung für den rechtlichen Bestand der Bestimmungen dieser Dokumente und ihre Verwendung übernehmen können.

Widerrufsbelehrung bei Vermietungen - FAQs

Können Mieter den Mietvertrag widerrufen?

Generell können Mieter den Mietvertrag in zwei Fällen widerrufen: Haben sie den Vertrag unterschrieben, ohne die Wohnung gesehen zu haben oder haben die Parteien den Vertrag bei gewerblicher Vermietung außerhalb der Geschäftsräume des Vermieters geschlossen, kann das Widerrufsrecht greifen. Dabei muss der Vermieter als Unternehmer gelten. Wann das der Fall ist, haben wir hier für sie zusammengefasst.

Welche Informationen gehören in die Widerrufsbelehrung?

In der Widerrufsbelehrung sollten neben den personenbezogenen Daten, Hinweise zu den Widerrufsvoraussetzungen und den Widerrufsfolgen enthalten sein. Es empfiehlt sich, das Dokument dem Mietvertrag anzuhängen. Ob ein Mietvertrag generell widerrufbar ist und was es dabei zu beachten gibt, erfahren Sie hier.

Wie lang ist die Widerrufsfrist bei Mietverträgen?

In der Regel gilt eine Widerrufsfrist von 14 Tagen. Hat der Vermieter den Mieter jedoch gar nicht oder unzureichend über das Widerrufsrecht informiert, kann der Mieter den Vertrag sogar noch bis zu ein Jahr nach Vertragsabschluss widerrufen. Widerruft der Mieter den Vertrag, muss der Vermieter sämtliche Miete und die gezahlte Kaution zurückzahlen.

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