Grundstück verkaufen – Darauf kommt es an!
Erbschaften
,
veränderte Lebenssituationen oder einfach ideale Marktbedingungen: Es
gibt viele Gründe, warum Eigentümer ihr Grundstück verkaufen. Welche
Vorgehensweise sich beim Verkauf eines Grundstücks anbietet, welche
Unterlagen Sie benötigen oder wie Sie den Wert Ihres Grundstücks
festlegen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis:
Was sollte ich vor dem Verkauf meines Grundstücks erledigen?
Wie finde ich den richtigen Käufer für den Grundstücksverkauf?
Wie funktioniert das Bieterverfahren und wann sollte ich es nutzen?
Hinweis:
Sie planen einen Grundstücksverkauf? Finden Sie jetzt mit der
Homeday-Grundstücksbewertung kostenlos heraus, wie viel Ihr Grund und
Boden wert ist.
Was sollte ich vor dem Verkauf meines Grundstücks erledigen?
Der Verkauf eines Grundstücks
ist genau wie ein Haus- oder Wohnungsverkauf gut vorzubereiten. Zuerst
sollten Sie als Grundstücksverkäufer einen Blick in den
Grundbuchauszug
werfen. Denn dieser informiert Sie über die Eigentumsverhältnisse des
Grundstücks. Nur, wenn Sie als Eigentümer im Grundbuch vermerkt sind,
sind Sie auch berechtigt, das Grundstück zu verkaufen. Stehen weitere
Eigentümer im Grundbuch, können Sie das Grundstück nur mit deren
Erlaubnis veräußern.
Außerdem liefert Ihnen der Grundbuchauszug auch Informationen zu den
Eigenschaften Ihres Grundstücks (z.B. Lage und Größe) oder dessen
etwaigen Belastungen und Beschränkungen etwa durch Wegerechte. Diese
Informationen brauchen Sie auch, um den Wert Ihres Grundstücks zu berechnen oder berechnen zu lassen.
Wie ermittle ich den Wert meines Grundstücks?
Um ein Grundstück zu verkaufen, sollten Eigentümer dessen Markt- beziehungsweise
Verkehrswert
kennen. Er informiert darüber, welcher Preis sich aktuell für ein
Grundstück bei dessen Verkauf erzielen lässt und ist damit wesentlich,
um den
Angebotspreis
festzulegen.
Um ein Grundstück zu bewerten, spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle:
Lage
Zuschnitt
Größe
Erschließung
Bodenbeschaffenheit
Stand des Grundbuchs
etwaige Altlasten
Rechte Dritter
Bebauungsgrad beziehungsweise Bebaubarkeit
Vor allem die Art und Weise, wie sich ein Grundstück bebauen lässt, entscheidet über seinen Wert. Handelt es sich um:
ein Wald- oder Wiesengrundstück: darf es möglicherweise nicht bebaut werden
Bauerwartungsland : ist davon auszugehen, dass es zu einem späteren Zeitpunkt bebaut werden kann
Rohbauland: ist das Grundstück noch nicht erschlossen, von der Gemeinde jedoch angedacht, dass es zu einer Bebauung kommt
Bauland : darf das Grundstück im Rahmen des Bebauungsplans bebaut werden
Über die Nutzung eines Grundstücks geben der Flächennutzungsplan und/oder
Bebauungsplan
Auskunft. Sie sind bei der jeweiligen Kommune erhältlich und stehen
teils auch online zur Verfügung. Gibt es keinen Bebauungsplan, empfiehlt
sich eine
Bauvoranfrage
, bevor Sie Ihr Grundstück verkaufen. Diese Vorgehensweise kann sich positiv auf den
Verkaufspreis
auswirken. Der Grundstückseigentümer reicht dafür Bebauungsvorschläge
bei der Baubehörde ein. Die Bauvoranfrage gilt als verbindliche
Rechtsauskunft darüber, wie ein Grundstück zu bebauen ist. Abhängig vom
Bundesland ist der Bescheid unterschiedlich lang gültig. In
Nordrhein-Westfalen gilt er beispielsweise zwei Jahre und lässt sich bei
Bedarf um zwölf Monate verlängern. In Berlin sind es von vornherein
drei Jahre. Eine Bauvoranfrage kann mehrere Wochen dauern und kostet
Gebühren, die von Gemeinde zu Gemeinde variieren.
Grundsätzlich gilt im Hinblick auf die Grundstücksnutzung: Je mehr Wohn- und Gewerbefläche auf einem Grundstück entstehen darf, desto wertvoller ist es.
Gut zu wissen:
Um den Wert eines Grundstücks zu ermitteln, gibt es verschiedene
Vorgehensweisen (Vergleichswertverfahren versus Bodenrichtwert).
Ausführliche Informationen erhalten Sie in unserem Ratgeberartikel:
Grundstücksbewertung: Diese Faktoren bestimmen den Wert
Wie finde ich den richtigen Käufer für den Grundstücksverkauf?
Die Käuferzielgruppe bestimmt
sich vor allem dadurch, wie das zum Verkauf stehende Grundstück bebaut
werden darf. Möchten Sie ein kleines Grundstück verkaufen, welches sich
für ein Ein- oder Zweifamilienhaus eignet, ist dies eher für eine Privatperson interessant. Ein großes Grundstück, welches die Bebauung durch ein Mehrfamilienhaus erlaubt, könnte zum Beispiel für Investoren oder
Bauträger
relevant sein. Baureife Grundstücke haben großes Potenzial, schnell
verkauft zu werden. Wenn es baurechtlich möglich ist, empfiehlt es sich,
ein sehr großes Grundstück vor dem Grundstücksverkauf zu teilen. Denn genau wie der
Verkauf eines Mehrfamilienhauses
über einzelne Wohneinheiten, lässt sich durch die Teilung des Grundstücks insgesamt ein höherer Verkaufspreis erzielen. Dafür sind die neu entstandenen Grundstücke jedoch neu zu vermessen und entsprechend im Grundbuch einzutragen.
Um die richtige Zielgruppe für den Grundstücksverkauf anzusprechen, ist es auch wichtig, die für sie relevanten Vorzüge im Exposé zu beschreiben und über die zielgruppenrelevanten Kanäle (Immobilienportale, Tages-/Wochenzeitungen etc.) zu bewerben.
Kaufpreisverhandlung: Wie funktioniert das Bieterverfahren und wann sollte ich es nutzen?
Ist ein passender Käufer für das
Grundstück gefunden, gilt es, sich über den Kaufpreis zu einigen. Eine
Möglichkeit der Preisfindung bietet das
Bieterverfahren
. Beim Bieterverfahren bestimmen die Kaufinteressenten durch Gebote den Verkaufspreis für ein Grundstück. Im Exposé des Grundstücks wird dafür in der Regel ein Mindestpreis festgelegt und vermerkt, dass die Preisfindung über ein Bieterverfahren erfolgt.
Nach dem Besichtigungstermin geben die Kaufinteressenten (z.B. per
E-Mail) ein Gebot für das Grundstück ab. Der Eigentümer entscheidet sich
im Anschluss für einen Preis beziehungsweise einen Interessenten. Der
Verkäufer ist jedoch nicht verpflichtet, sich für das höchste Gebot zu
entscheiden. Andererseits sind auch die Gebote der Kaufinteressenten
nicht bindend.
Tipp: Da das Bieterverfahren sowohl Vor- als auch
Nachteile mit sich bringt und sich nicht pauschal für jedes Grundstück
eignet, empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit einem Experten.
Welche Unterlagen sind für den Grundstücksverkauf nötig?
Ist ein passender Käufer für das
Grundstück gefunden, steht vor allem jede Menge Papierkram an. Oft
benötigen Käufer verschiedene Nachweise für die Bank oder wollen diese
einfach aus Interesse sehen. Wer ein Grundstück verkaufen möchte, sollte
die folgenden Unterlagen parat haben:
Art der Unterlage | Bezugsquelle |
---|---|
Flurkarte bzw. Liegenschaftskarte | Katasteramt oder Fachbereich Vermessung |
Bebauungsplan | Fachbereich Stadtentwicklung oder Bauen in der Gemeinde |
Grundbuchauszug | Grundbuchamt |
Fachbereich Stadtentwicklung oder Bauen in der Gemeinde |
In einigen Fällen sind zudem diese Unterlagen wichtig, um ein Grundstück zu verkaufen:
Baulastenverzeichnis
Nachweise über die Erschließung (wenn es sich um ein erschlossenes Grundstück handelt)
Grundsteuerbescheid
Flächennutzungsplan (falls vorhanden)
Bauvoranfrage (falls vorhanden)
Vermessungsunterlagen (falls vorhanden)
Bei einem bebauten Grundstück kommen noch eine Reihe weiterer Dokumente beim Immobilienverkauf hinzu – wie der Energieausweis . Weiterführende Informationen erhalten Sie in unseren Ratgebern Haus verkaufen und Wohnung verkaufen .
Was macht den Grundstücksverkauf rechtswirksam?
Sind sich die Parteien einig und alle Voraussetzungen geklärt, schließen Verkäufer und Käufer einen notariell beurkundeten Kaufvertrag miteinander. Im Anschluss lässt der Notar den neuen Eigentümer in das Grundbuch eintragen – der Abschluss des Grundstücksverkaufs.
Grundstück verkaufen: Welche Kosten können anfallen?
Beim Verkauf eines Grundstücks fallen verschiedene Kosten an. Die meisten von ihnen trägt der Käufer. Dazu gehören etwa die Notarkosten, die Grundsteuer und seit Dezember 2020 in der Regel die Hälfte der Maklerkosten .
Für Verkäufer fallen etwa Kosten an, wenn das Grundstück beim Verkauf noch mit einer
Hypotheken
belastet ist und der Kredit durch den Kaufpreis vorzeitig getilgt wird. Die Bank ist in diesem Fall berechtigt, die sogenannte
Vorfälligkeitsentschädigung
zu erheben. Auch die Löschung der Grundschuld ist vom Verkäufer des
Grundstücks zu zahlen. Mit Inkrafttreten des neuen Gesetzes zur Teilung
der Maklerprovision im Dezember 2020 trägt der Verkäufer zudem
mindestens 50 Prozent der Maklerkosten.
Gut zu wissen:
Mehr Informationen zu Höhe, Fälligkeit und Verteilung der verschiedenen Kosten erhalten Sie auch in unserem Ratgeberartikel:
Hausverkauf: Kosten für den Eigentümer
Grundstücksverkauf: Welche Steuern fallen an?
Wer ein Grundstück verkaufen
möchte, muss damit rechnen, im Zuge des Verkaufs eventuell Steuern zu
zahlen. So erhebt der Fiskus etwa die sogenannte
Spekulationssteuer
, wenn Eigentümer ihr Grundstück weniger als zehn Jahre nach dessen Erwerb wieder veräußern. Eine Ausnahme
besteht, wenn das Grundstück bebaut ist oder war und Sie als Eigentümer
im Jahr des Verkaufs und in den beiden Jahren zuvor in dem Gebäude
gewohnt haben.
Grundstück verkaufen: mit Makler oder ohne?
Beim Grundstücksverkauf empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit einem
Grundstücksmakler
. Hauptgrund ist, dass er Ihnen als Verkäufer zahlreiche, teils zeitintensive Aufgaben
im Verkaufsprozess abnimmt. Er bewirbt das Grundstück auf den
verschiedenen Kanälen, berät Sie bei der Auswahl der Interessenten,
übernimmt
Besichtigungen
und die Kaufpreisverhandlung. Weiterer Vorteil, wenn Sie Ihr Grundstück verkaufen lassen: Ein Grundstücksmakler
hat bereits Erfahrung im Verkauf von Grundstücken, er erkennt deren
Potenzial und weiß ganz genau, welche Zielgruppe für welche Art des
Grundstücks infrage kommt. Idealerweise kennt der Makler durch seinen
großen Kundenstamm sogar schon einen potenziellen Käufer.
Tipp:
Beim Grundstücksverkauf mit Homeday erhalten Verkäufer einen vollen
Maklerservice mit einem erfahrenen Makler vor Ort und zahlen – genau wie
ihr Käufer – je nur 2,94 Prozent
Maklerprovision
. So können beide Tausende Euro sparen.
Wie verkauft Homeday mein Grundstück?
- 01
Kostenlose Grundstücksbewertung
Sie starten Ihren Grundstücksverkauf mit einer kostenlosen Bewertung Ihres Grund und Bodens. Geben Sie dazu in
einfach die Lage und Größe Ihres Grundstücks an, um die Grundstücksbewertung zu erhalten. - 02
Moderne Bewerbung
Unsere Bewertung überzeugt Sie? Dann beauftragen Sie Homeday mit dem Verkauf Ihres Grundstücks. Wir platzieren Ihr Grundstück prominent auf den großen Immobilienportalen und präsentieren es Interessenten bei Besichtigungen. Selbstverständlich übernehmen wir auch die komplette Kommunikation mit Kaufinteressenten.
- 03
Erfolgreicher Grundstücksverkauf
Wir stimmen den Verkaufspreis mit Ihnen ab und verhandeln ihn für Sie mit den Kaufinteressenten. Außerdem organisieren wir alle für den Grundstücksverkauf notwendigen Unterlagen und stehen Ihnen bis zur Übergabe des Grundstücks an den neuen Eigentümer zur Seite.
Grundstück verkaufen – FAQs
Welche Kosten können beim Grundstücksverkauf anfallen?
Verkäufer zahlen ab Dezember 2020 bei Beauftragung eines Maklers mindestens die Hälfte der für seine Leistung anfallenden Kosten. Darüber hinaus fallen für Verkäufer Gebühren an, wenn sie den Kaufpreis über ein Notaranderkonto erhalten möchten.
Welche Steuern fallen beim Grundstücksverkauf an?
Möchte ein Eigentümer sein Grundstück verkaufen, kommt der Gedanke an mögliche Steuern ins Spiel. Die Grunderwerbsteuer muss der Erwerber bezahlen. Für den Verkäufer fällt bei einem unbebauten Grundstück nur Einkommensteuer an, wenn zwischen Erwerb und Verkauf weniger als zehn Jahre gelegen haben. Ist das Grundstück bebaut, kommt es darauf an, ob der Erwerber die Immobilie selbst bewohnte. Details dazu finden Sie hier .
Wie hoch ist die Spekulationssteuer beim Grundstücksverkauf?
Findet der Grundstücksverkauf innerhalb von zehn Jahren nach Erwerb statt, fällt Spekulationssteuer an. Diese basiert auf dem persönlichen Steuersatz, hängt also vom Einzelfall ab. Der Gewinn aus dem Grundstücksverkauf wird in der Anlage SON, sonstige Erträge, erfasst. War der Verkäufer länger als zehn Jahre Eigentümer des Grundstücks, ist der Verkauf steuerfrei.
Wer trägt die Kosten beim Grundstücksverkauf?
Die meisten Kosten bei einem Grundstücksverkauf gehen zulasten des Erwerbers. Seit Dezember 2020 teilen sich Käufer und Verkäufer jedoch in der Regel die Maklercourtage. Möglicherweise diente das Grundstück der Besicherung einer Finanzierung und diese wird mit dem Verkauf abgelöst. In diesem Fall kann die Bank eine Vorfälligkeitsentschädigung berechnen. Informieren Sie sich hier vollständig über alle Kosten beim Grundstücksverkauf .
Wie hoch sind die Notarkosten beim Grundstückskauf?
Für Notar und Gerichtskosten werden bei der Berechnung der Erwerbsnebenkosten in der Regel 1,5 Prozent des protokollierten Kaufpreises angesetzt. Diese Kosten muss der Käufer übernehmen. Der Verkäufer muss nur dann eine Gebühr an den Notar bezahlen, wenn der Erlös aus dem Grundstücksverkauf auf ein Notaranderkonto fließen soll.
Themengebiet: Immobilienverkauf
Hinweis:
Bitte beachten Sie, dass unsere Ratgeber-Antworten, -Artikel und Musterdokumente keine Rechts-, Steuer- oder Finanzberatung darstellen oder ersetzen können. Für Klärung Ihrer rechtlichen bzw. finanziellen Angelegenheiten bitten wir Sie, entsprechende Experten (z. B. Rechtsanwälte, Steuerberater bzw. Finanzberater) hinzuzuziehen. Trotz großer Sorgfalt und gewissenhafter Recherche können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Wir freuen uns und sind dankbar über entsprechende Hinweise, welche wir versuchen, zeitnah umzusetzen.