Hier würden Sie das Bild einer Immobilie sehen, die mit Hilfe des Ertragswertverfahrens bewertet wird.

Ertragswertverfahren:
So bestimmen Sie den Ertragswert einer Immobilie

Für die Festsetzung des Wertes einer Immobilie gibt es verschiedene Möglichkeiten. Beim Ertragswertverfahren basiert der Wert auf der Höhe der erzielbaren Mieteinnahmen. Im folgenden Artikel erfahren Sie unter anderem, was unter Ertragswertverfahren zu verstehen ist, wie Sie den Ertragswert berechnen und bei welchen Immobilien diese Anwendung findet.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was ist das Ertragswertverfahren?

  2. Wie funktioniert das Ertragswertverfahren?

  3. Faktoren: Welche Aspekte sind für das Ertragswertverfahren wichtig?

  4. Wie berechnet man den Ertragswert einer Immobilie?

  5. Was kostet die Ertragswertermittlung?

  6. Welche Vorteile hat das Ertragswertverfahren?

  7. Welche Nachteile hat das Ertragswertverfahren?

  8. Wann wird das Ertragswertverfahren angewendet?

Hinweis:

Sie möchten den Wert Ihrer Immobilie wissen? Nutzen Sie den Homeday-Immobilienwertrechner und erfahren Sie kostenlos und unverbindlich, wie viel Ihre Immobilie aktuell wert ist.

Wie funktioniert der Immobilienwertrechner von Homeday?

  1. Immobilieneigenschaften angeben
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Was ist das Ertragswertverfahren?

Das Bewertungsgesetz und die Immobilienwertermittlungsverordnung (kurz: ImmoWertV) regeln, wie der Verkehrswert einer Immobilie zu bestimmen ist. Renditeimmobilien, bei denen es um den Ertrag geht, werden nach dem Ertragswertverfahren bewertet. Grund und Boden verlieren nicht an Wert, während das Gebäude durch Abnutzung im Laufe der Zeit weniger wert ist. Der Ertragswert setzt sich daher aus dem Bodenwert und dem Gebäudeertragswert zusammen.

Wie funktioniert das Ertragswertverfahren?

Der Bodenwert leitet sich aus Referenzwerten vergleichbarer Grundstücke ab. Üblicherweise sind die aktuellen Grundstückswerte beim zuständigen Gutachterausschuss zu erfragen.

Der Gebäudeertragswert richtet sich nach dem Alter, der Restnutzungdauer und der erzielbaren Miete für die Immobilie. Unter Berücksichtigung der Bewirtschaftungskosten ergibt sich ein jährlicher Reinertrag, der mit dem entsprechenden Liegenschaftszins kapitalisiert zum Gebäudeertragswert führt.

Rechnen Sie beide Werte zusammen, erhalten Sie den Ertragswert der Immobilie.

Faktoren: Welche Aspekte sind für das Ertragswertverfahren wichtig?

Verschiedene Faktoren sind für die Ertragswertermittlung entscheidend:

Bodenwert

Wert des Grundstücks auf Grundlage amtlicher

Bodenrichtwerte

Liegenschaftszins

Rechengröße für die marktübliche Verzinsung der Immobilie, abhängig von der Art der Immobilie

Mieteinnahmen

Ortsübliche Vergleichsmiete

, die für die Immobilie zu erzielen ist (für die Berechnung gelten nicht die aktuellen Ist-Mieten)

Bewirtschaftungskosten

Nicht auf den Mieter umlagefähige Kosten für die Bewirtschaftung des Grundstücks und der Immobilie, wie

Instandhaltungskosten

oder Leerstandrisiko

Wertmindernde Faktoren

Abschläge, die aufgrund des baulichen Zustands der Immobilie oder anderer Umstände erforderlich sind

Vervielfältiger

Rechengröße, die sich aus der Restnutzungsdauer und dem Liegenschaftszins ergibt

Gut zu wissen:

Die Gutachterausschüsse der Gemeinden veröffentlichen regelmäßig die Bodenrichtwerte sowie die aktuellen Liegenschaftszinsen für die unterschiedliche Gebäudearten wie Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser.

Wie berechnet man den Ertragswert einer Immobilie?

Der Bodenwert ergibt sich aus der Multiplikation von Grundstücksgröße in Quadratmeter und aktuellem Bodenrichtwert pro Quadratmeter.

Für den Gebäudeertragswert gilt folgende Formel:

Berechnung des Jahresreinertrags:

Jahresrohertrag - Bewirtschaftungskosten (pauschal zwischen 20 und 35 Prozent der Kaltmiete) = Jahresreinertrag

Berechnung des Gebäudereinertrags:

Jahresreinertrag - Bodenwertverzinsung (Bodenwert x Liegenschaftszins) = Gebäudereinertrag

Berechnung des Gebäudeertragswerts:

Gebäudereinertrag x Vervielfältiger = Gebäudeertragswert

Der Vervielfältiger ergibt sich aus dem Liegenschaftszins und der Restnutzungsdauer. Es gibt Ertragswerttabellen, aus denen Sie den Vervielfältiger direkt ablesen können. Alternativ wird der Vervielfältiger wie folgt berechnet:

V = (qn -1) / (qn x i)

q = Liegenschaftszins + 1

n = Restnutzungsdauer

i = Liegenschaftszins

Ertragswertberechnung: Vorläufiger Ertragswert:


Gebäudeertragswert + Bodenwert

Gibt es Schäden am Gebäude oder andere wertmindernde Faktoren, werden diese vom vorläufigen Ertragswert abgezogen. So erhalten Sie den endgültigen Ertragswert.

Ein Beispiel verdeutlicht die Ertragswertmethode:

Ein vermietetes Mehrfamilienhaus steht auf einem 100 Quadratmeter großen Grundstück. Insgesamt verfügt die Immobilie über eine Wohnfläche von 350 Quadratmetern. Der Bodenrichtwert laut Gutachterausschuss liegt bei 400 Euro, die ortsübliche Miete bei 12 Euro pro Quadratmeter, der Liegenschaftszins beträgt 5,5%. Die Restnutzungsdauer liegt bei 80 Jahren.

Bodenwert:

100 m² x 400 Euro = 40.000 Euro

Jahresreinertrag:

Jährliche Miete: 50.400 Euro

Bewirtschaftungskosten: 12.600 Euro (25% der jährlichen Kaltmiete)

50.400 Euro - 12.600 Euro = 37.800 Euro

Jahresreinertrag: 37.800 Euro

Gebäudereinertrag:

Jahresreinertrag: 37.800 Euro

Bodenwertverzinsung: 2.200 Euro (40.000 x 5,5%)

37.800 Euro - 2.200 Euro = 35.600 Euro

Gebäudereinertrag: 35.600 Euro

Gebäudeertragswert:

Gebäudereinertrag: 35.600 Euro x 17,93 (Vervielfältiger) = 638.308 Euro

Vorläufiger Gebäudeertragswert:

Gebäudeertragswert: 638.308 Euro + 40.000 Euro (Bodenwert) = 678.308 Euro

In diesem Beispiel gibt es keine wertmindernden Faktoren, daher beträgt der endgültige Ertragswert 678.308 Euro.

Was kostet die Ertragswertermittlung?

Wie viel die Wertermittlung kostet, hängt davon ab, für was der Immobilienwert gebraucht wird. Für einen Hausverkauf reicht beispielsweise ein Immobilienwertgutachten durch einen Immobilienmakler – die Wertermittlung ist bei Homeday komplett kostenlos und unverbindlich. Unter Umständen reicht ein Kurzgutachten jedoch nicht aus, etwa weil das Dokument vor Gericht verwendet werden soll. In diesem Fall benötigen Sie ein Verkehrswertgutachten, das auch als Vollgutachten bezeichnet wird. Ein vereidigter Sachverständiger übernimmt die Ertragswertermittlung. Die Kosten sind abhängig von dem Aufwand und der Höhe des Verkehrswerts. Grundsätzlich sind die Kosten frei verhandelbar und betragen üblicherweise zwischen 0,5 und 1 Prozent des Verkehrswertes.

Hinweis:

Sie möchten Ihre Immobilie verkaufen und wissen, wie viel diese wert ist? Dann nutzen Sie den kostenlosen und unverbindlichen Immobilienwertrechner von Homeday.

Welche Vorteile hat das Ertragswertverfahren?

Das Ertragswertverfahren ist optimal auf Anlageimmobilien zugeschnitten, da die Wertermittlung auf Grundlage der erzielbaren Miete erfolgt. Auch der Bodenwert, der in der Regel keinen großen Schwankungen unterworfen ist, findet bei der praxisnahen Berechnung Berücksichtigung. Damit bildet der Ertragswert den Verkehrswert einer Renditeimmobilie sehr gut ab.

Welche Nachteile hat das Ertragswertverfahren?

Der Ertragswert berücksichtigt keine Mietsteigerungen, kommt es also zu steigenden Mieten, bleibt das bei der Immobilien Wertermittlung ohne Ansatz. Auch vergleichbare Immobilien werden nicht in die Wertfeststellung einbezogen. Zudem veröffentlicht nicht jede Gemeinde normierte Liegenschaftszinssätze, sodass sich durch die Änderung des Liegenschaftszinses unterschiedliche Ertragswerte ergeben können.

Wann wird das Ertragswertverfahren angewendet?

Das Ertragswertverfahren ist bei allen Immobilien, mit denen der Eigentümer einen Ertrag erzielt, sinnvoll. Verschiedene Immobilien werden auf dieser Grundlage bewertet:

Grundsätzlich ist das Ertragswertverfahren also für alle Renditeimmobilien zu empfehlen.

Ertragswertverfahren – FAQ

Was versteht man unter Ertragswertverfahren?

Mit dem Ertragswertverfahren wird der Wert einer Immobilie auf Basis der erzielbaren Mieteinnahmen ermittelt. Dabei ist nicht der eigentliche Wert der Immobilie entscheidend, sondern der Ertrag, den der Eigentümer damit erwirtschaften kann. Lesen Sie hier mehr zum Ertragswertverfahren

Wie berechnet man den Ertragswert einer Immobilie?

Der Ertragswert setzt sich aus dem Bodenwert und dem Gebäudeertragswert zusammen. Bei Berechnung des Gebäudeertragswertes spielen das Alter und die Abnutzung des Gebäudes eine Rolle, diese Faktoren bleiben beim Grundstückswert unberücksichtigt. Hier mehr dazu erfahren, wie Sie den Ertragswert berechnen

Welche Aspekte sind für das Ertragswertverfahren wichtig?

Um den Ertragswert zu berechnen, benötigen Sie wichtige Angaben wie die Grundstücksgröße, die erzielbare Miete und die Bewirtschaftungskosten der Immobilie. Wichtig sind zudem der in der Gemeinde gültige Liegenschaftszins und die Art der Immobilie. Auch das Alter und die Restnutzungsdauer fließen in die Berechnung ein.

Wann wird das Ertragswertverfahren angewendet?

Das Ertragswertverfahren wird bei vermieteten Immobilien, mit denen der Eigentümer eine Rendite erzielt, angewendet. Für selbst genutzte Einfamilienhäuser oder Wohnungen ist das Sachwertverfahren besser geeignet.

Themengebiet: Immobilienbewertung

Hinweis:

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