Aktuelle Zinsentwicklung in der Baufinanzierung
Der Zins ist für viele Käufer der wichtigste Bestandteil eines Immobiliendarlehens. Und das nicht zu unrecht, denn der Zins beeinflusst die Höhe des Annuitätendarlehens stark und schon kleinste Unterschiede können erhebliche Auswirkungen auf die monatliche Belastung haben. Bei Homeday Hyp beobachten wir die Entwicklung der Zinsen daher genau, um unsere Kunden professionell beraten zu können. Lesen Sie im folgenden Artikel, wie die Zinsen aktuell stehen, was sie beeinflusst und wie Sie sich Top-Zinsen für Ihre Baufinanzierung sichern können.
Inhaltsverzeichnis:
Wie haben sich die Bauzinsen aktuell entwickelt?
Erste Seitwärtsbewegung in diesem Jahr
Seit Januar sind die Konditionen von Bauzinsen quasi sprunghaft angestiegen. Nach Neujahr lagen diese noch bei rund 1% für ein zehnjähriges Darlehen, Anfang Juni bei etwa 3%. Nichts desto trotz, ließ sich erstmals in diesem Jahr eine Seitwärtsbewegung beobachten. Der rasante Anstieg scheint auf einem Plateau angekommen zu sein. Viele Fachleute halten jedoch einen weiteren Zinsanstieg im weiteren Jahresverlauf für sehr wahrscheinlich, sodass wir momentan eher von einer Pause der Zinsrallye ausgehen, als von einem Stopp.
Diese Situation bringt nun KäuferInnen in eine etwas angenehmere Position, nämlich eine in der die Gesamtlage betrachtet werden und ggf. Anpassungen bei den eigenen Suchkriterien vorgenommen werden können. Bei vielen Beratungsgesprächen kommt heraus, dass die festgelegten Parameter bei der Immobiliensuche, nicht mehr auf die neuen Marktverhältnisse passen. Ein Beispiel:
Wenn Anfang des Jahres DarlehensnehmerInnen einen Immobilienkredit von 400.000 EUR, zu einem Sollzins von 1,30% und einem Tilgungssatz von 2% aufgenommen haben, mussten sie dafür eine monatliche Rate von 1.100 EUR zahlen. Die gleichen Grundparameter, aber mit dem aktuellen Marktzins von 3,00% ergeben eine monatliche Rate von 1.666 EUR. Dies ist ein Anstieg um 51% in der monatlichen Rate. Selbstverständlich ist das für KaufinteressentInnen nicht mehr leistbar. Die DarlehensnehmerInnen in unserem Beispiel könnten heute noch max. ein Darlehen von rund 265.000 EUR aufnehmen, wenn die monatliche Rate um 1.100 EUR bleiben soll.
Nach wie vor gilt, InteressentInnen von Immobilien sollten die Entscheidungen nicht überstürzen, sondern gut durchdenken. Eine gute Beratung und ein klarer Blick auf die eigene Budgetplanung und die eigenen finanziellen Verhältnisse sind unerlässlich.
Die Zinswende wird eingeleitet
“Die Inflation wird nicht rasch sinken. Geldpolitische Entscheidungen werden nunmal länger brauchen, bis sie wirken.” Unter anderem mit dieser Aussage hat Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, am 09.06. die geldpolitsche Wende ebenjener EZB eingeläutet. Die Inflation in der Eurozone lag im Mai bei 8,1% und in den USA mit 8,3% sogar knapp über der europäischen. Das sind im Vergleich zu den letzten Jahren absoluten Spitzenwerte. Viele Experten rechnen überdies auch nicht mit direkt sinkenden Inflationsraten, erst zum kommenden Jahr wird eine wirkliche Entspannung erwartet.
Die EZB wird zu Ende Juni die milliardenschweren Anleihekäufe beenden und hat darüber hinaus eine Erhöhung der Leitzinsen angekündigt. Wirksam werden sollen diese nach der nächsten Sitzung der EZB Spitzen am 21. Juli. Der allgemein als Leitzins bekannte Hauptrefinanzierungszins, soll in diesem Schritt von derzeit 0,00% auf 0,25% angehoben werden. Die amerikanische FED hatte die Schritte schon früher unternommen und ihrerseits die Leitzinsen angehoben. Zuletzt noch einmal sehr kräftig um 0,75%, sodass der amerikanische Leitzins zwischen 1,50 - 1,75% liegt.
Die EZB steht nun vor der schwierigen Herausforderung, einerseits der Inflation durch gezielte Maßnahmen und Zinserhöhung Herr zu werden, andererseits die durch hohe Unsicherheit etwas fragile europäische Wirtschaft nicht in die Rezession zu lenken. Diese hohe Unsicherheit besteht unter anderem durch die andauernden Lieferengpässe und Rohstoffknappheit in Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, ebenso ist auch Corona nach wie vor ein Thema. China setzt weiterhin auf die Null- Covid- Strategie, was mit lokalen Lockdowns und wiederum entsprechenden Lieferkettenschwierigkeiten verbunden ist.
Dazu kommt die Sorge um eine mögliche Energiekrise, oder zumindest weiterhin stark steigende Energiepreise, spätestens zum Herbst hin. In Summe lässt sich also festhalten, dass der Markt nach wie vor in starker Bewegung ist und die weitere Entwicklung abzuwarten bleibt.
Zinsprognose (12 Monate)
Nachfolgend finden Sie unsere Prognose unserer Experten für die kurz- und mittelfristige Zinsentwicklung: