Aktuelle Zinsentwicklung in der Baufinanzierung
Der Zins ist für viele Käufer der wichtigste Bestandteil eines Immobiliendarlehens. Und das nicht zu unrecht, denn der Zins beeinflusst die Höhe des Annuitätendarlehens stark und schon kleinste Unterschiede können erhebliche Auswirkungen auf die monatliche Belastung haben. Bei Homeday Hyp beobachten wir die Entwicklung der Zinsen daher genau, um unsere Kunden professionell beraten zu können. Lesen Sie im folgenden Artikel, wie die Zinsen aktuell stehen, was sie beeinflusst und wie Sie sich Top-Zinsen für Ihre Baufinanzierung sichern können.
Inhaltsverzeichnis:
Wie haben sich die Bauzinsen aktuell entwickelt?

Aktuelle Entwicklungen im Bezug auf die aktuellen Leitzinserhöhungen
Die EZB hat den Leitzins, wie bereits vermutet, in einem nächsten Zinsschritt Anfang Mai um 0,25% auf 3,75% angehoben. Ausgangslage war die weiterhin hohe Inflation. Auch wenn vermutet werden kann, dass der Peak in der Inflation erreicht wurde, geht die Teuerungsrate nur langsam zurück. Die Inflation lag in Deutschland im April noch bei 7,2%. Somit kann noch nicht wirklich von einem dauerhaften und nachhaltigen Rückgang gesprochen werden. Somit sind weitere Zinsschritte der EZB denkbar und höchstwahrscheinlich sogar notwendig. Es ist davon auszugehen, dass die EZB an ihrem gezügelten Tempo festhält und die Zinsschraube nunmehr in 0,25er Prozentschritten dreht.
Vorbild für die EZB war die US- Notenbank FED. Diese hat Anfang Mai die Leitzinsspanne in den USA ebenfalls um 0,25% auf nun 5- 5,25% erhöht. In den USA kann nun von einer Pause ausgegangen werden, da die Inflation dort nun weitgehend eingefangen ist und etwa auf dem Niveau der Leitzinsen liegt.
Die größte Hürde für die Notenbank ist, die korrekte Balance zu finden zwischen dem Schutz der Wirtschaft und der Wahrung der Preisstabilität. Die Eurozone hat weiterhin mit den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine zu kämpfen, vor allem Lieferkettenprobleme erschweren das Wachstum. Das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone ist im ersten Quartal um 0,1% gewachsen, das der USA um immerhin 1,1%. Damit bleibt die Konjunktur zwar unter den Erwartungen, erweist sich jedoch als weitgehend stabil. Dadurch, dass die Eurozone anders als die USA aus diversen souveränen Staaten und Wirtschaftskreisläufen besteht und damit ungleich komplexer aufgebaut ist, ist nachvollziehbar, dass die EZB in Summe etwas vorsichtiger reagiert um die Konjunktur im Ganzen nicht zu gefährden.
Für Immobilienkäufer bedeutet die aktuelle Entwicklung, dass die Bauzinsen wohl etwas weiter ansteigen werden. Konditionen um 4% scheinen im Jahresverlauf absolut realistisch. Aus diesem Grund macht es Sinn einen geplanten Immobilienkauf auch direkt anzugehen. Ein Abwarten auf Besserung ist in den kommenden Monaten nicht ergiebig.
Im langfristigen Bereich sind die Indikatoren des Kapitalmarktes weitgehend einig. Hier wird von sinkenden bzw. konstanten Zinsen ausgegangen. Das bedeutet für potenzielle Finanzierungskunden, dass die Zinsaufschläge von 15 auf 20 Jahre und vor allem von 20 auf 30 Jahre relativ gering sind. Kunden, die an einer langfristigen Zinsfestschreibung interessiert sind, können hier durchaus attraktive Konditionen mitnehmen.
Marktüberblick insgesamt
Die letzten Wochen waren geprägt von den bereits erwähnten Nachrichten über strauchelnde Banken. Die auf die Finanzierung von Start- Ups spezialisierte Bank SVB (Silicon Valley Bank) mit Sitz in Kalifornien geriet in eine ernsthafte Krise. Und direkt darauf die Schweizer Großbank Credit Suisse. Letztere wurde von der zweiten Schweizer Großbank UBS geschluckt. Ausgelöst wurden diese Krisen, stark vereinfacht, durch einen sogenannten “Bank- Run”. Anleger zogen in hoher Geschwindigkeit ihre täglich verfügbaren Einlagen ab und stürzten die Banken in einen Liquiditätsengpass. Sobald die Nachrichten hierzu rumgingen, nahm die Situation an Fahrt auf. Vor allem auch, da institutionelle Anleger mit ihren Einlagenhöhen ggf. nicht mehr durch die Einlagensicherung geschützt sind.
Eine existenzielle Krise wie 2008/ 2009 ist indes nicht zu befürchten. Dafür ist der Markt insgesamt zu stabil aufgestellt.
In den USA liegt die Inflationsrate nun etwa auf dem Niveau des Leitzinses. Die Zinserhöhungen haben entsprechend Wirkung gezeigt. Jerome Powell, Präsident der US- Notenbank FED, hat weitere Erhöhungen nicht ausgeschlossen. Eine Verlangsamung des Tempos ist jedoch höchst wahrscheinlich.
Für Immobilienkäufer in Deutschland hat alldies nur sehr mittelbare Auswirkungen. Insgesamt ist beobachten, dass die Nachfrage an Immobilien wieder leicht aufwärts geht und Verkäufer vielerorts keine absoluten Spitzenpreise mehr durchsetzen können. Durch die Zinsanstiege ist eine Obergrenze der Leistbarkeit für viele Finanzierungskunden erreicht.
Zinsprognose (12 Monate)
Nachfolgend finden Sie unsere Prognose unserer Experten für die kurz- und mittelfristige Zinsentwicklung: