Wenn Sie ein Haus bauen, lassen sich die
Kosten häufig nicht exakt kalkulieren. Gibt es keinen Festpreis für ein
Fertighaus, verteuern unvorhergesehene Ereignisse das Vorhaben während
der Bauphase. Gerade bei individuell geplanten Immobilien kann es zu zusätzlichen Kosten
kommen – die Kosten beim Hausbau können also noch deutlich ansteigen. Bei einem Hauskauf ist das Budget hingegen klar: Fallen keine
großen Umbauarbeiten an, ist das Haus direkt bezugsfertig und der
Kaufpreis
steht fest. Immobilienkäufer wissen damit genau, mit welchen Ausgaben sie rechnen
müssen. Später notwendige
Modernisierungen
und Instandsetzungsmaßnahmen fließen idealerweise in die Planung ein.
Diese Kostenfaktoren spielen bei einem Neubau oder einem Hauskauf eine Rolle:
Bei einem Neubau anfallende Kosten:
Anschaffungspreis für das Grundstück
Kosten für die Herstellung des Hauses (Bau- und Baunebenkosten)
Ggf.
Maklerprovision
für das Grundstück
Grunderwerbsteuer
auf das Grundstück
Bereitstellungszinsen für die Finanzierung
Erschließungskosten
Kosten für die Erschließung des Grundstücks
Kosten für Außenanlagen
Bei einem Hauskauf anfallende Kosten:
Sind alte Häuser günstiger als neue?
Der Anschaffungspreis bei einem Neubau liegt in der Regel höher als bei einer Bestandsimmobilie.
Zu einem Neubau-Massivhaus mit einem Kaufpreis von 280.000 Euro
(inklusive Grundstück) kommen beispielsweise zum Hausbau weitere Kosten
zwischen 50.000 und 60.000 Euro für die Gartenanlage. Die Gesamtkosten
liegen damit bei rund 340.000 Euro. Kaufen Sie – in gleicher Lage – eine
Bestandsimmobilie, bei der keine großen Modernisierungsmaßnahmen
notwendig sind, bleiben Sie im Vergleich in der Regel unter den Kosten
für einen Neubau.
Hinweis:
Die Anschaffung oder der Bau einer Immobilie ist von zahlreichen
Faktoren abhängig. Die Planung ist stets individuell und nur auf
Grundlage Ihrer Vorstellungen zu realisieren. Danach richten sich
letztlich auch die Gesamtkosten des Vorhabens.
Wie hoch sind die Baukosten pro Quadratmeter für einen Neubau?
Viele Bauinteressierte möchten
vorab wissen, wie viel ein Neubau pro Quadratmeter kostet. Dies lässt
sich jedoch pauschal kaum beantworten, da viele Faktoren die Kosten eines Neubaus
beeinflussen. Je nach Lage, Größe,
Haustyp
und Ausstattung variieren die
Kosten für den Hausbau. Grob lässt sich für den Neubau eines
Einfamilienhauses mit normaler Ausstattung ein Betrag von ca. 1.700 Euro pro Quadratmeter
festhalten. Hierbei handelt es sich um einen geschätzten
Durchschnittswert: In manchen Bundesländern fallen vielleicht nur Kosten beim Hausbau in Höhe von 1.300 Euro pro Quadratmeter an, in anderen dafür über 2.000 Euro.
Wie teuer ist eine Sanierung?
Wie hoch die Kosten für eine Sanierung ausfallen ist vom jeweiligen Haus und dem Umfang der Sanierung abhängig. Ein wichtiger Indikator, auf den Sie bei der Entscheidung, ob Sie ein Haus kaufen oder bauen möchten achten sollten, ist auch das
Baujahr
der Immobilie. Die Komplettsanierung eines Altbaus kostet pro Quadratmeter Wohnfläche rund 500 Euro.
Einzelmaßnahmen wie der Austausch der Heizungsanlage, der Einsatz neuer
Fenster oder die Dämmung einer Kellerdecke kosten in der Regel weniger. Wer eine
Bestandsimmobilie kaufen möchte, sollte sich zuvor genau über den
Zustand der Immobilie erkundigen und etwaige Sanierungskosten bei der
Kalkulation des Kaufpreises berücksichtigen.
Gut zu wissen:
Es ist nicht immer nötig, alle Sanierungsmaßnahmen auf einmal
durchzuführen, es geht auch schrittweise. Priorität sollten zunächst
statisch-konstruktive Mängel haben. Dazu zählen etwa feuchte Wände oder
Risse im Fundament. Auch ein Austausch der Elektrik oder Wasserleitungen
sollte idealerweise vor dem Einzug in das neue Zuhause stattfinden.
Welche Art Haus ist am günstigsten zu bauen?
DIE eine Art, ein Haus am günstigsten zu bauen, gibt es in der Praxis nicht. Wie viel der Hausbau kostet, hängt von zahlreichen Faktoren
ab – allen voran der gewünschten Ausstattung des Hauses. Im Hinblick
auf die Herstellungskosten von Decken und Wänden ist die sogenannte Holzrahmenbauweise
die günstigste Art, ein Haus zu bauen. Denn im Gegensatz zum Leicht-
oder Massivbau kommt diese Bauart mit dem geringsten Anteil an tragenden
Teilen aus, welche besonders teuer sind. Darüber haben auch viele
Anbieter von Fertig- oder Ausbauhäusern Produkte unter 100.000 Euro im
Angebot. Sollten Sie sich dafür entscheiden ein Fertighaus zu kaufen, sollten Sie jedoch beachten, dass noch einige Kosten beim Hausbau für individuelle Wünsche dazukommen könnten.
Kosten beim Hausbau: Bei diesen Posten können Bauherren bei den Baukosten sparen:
Wählen Sie eine einfache und kompakte Bauform: Wenige
Innenwände und Türen sowie eine schlichte Architektur ohne Vorsprünge,
aufwendige Gauben oder Balkone können die Baukosten erheblich senken.
Günstiges Modell: ein eingeschossiger Bungalow. Auch bei der Wohnfläche
sollten Bauherren genau überlegen, welchen “Extra-Raum” sie unbedingt
benötigen.
Verzichten Sie auf den Keller: Wer sich den Keller im
Eigenheim spart, kann beim Bau eines Einfamilienhauses bereits zwischen
10.000 Euro und 25.000 Euro sparen. Gerade in Gebieten mit günstigen
Grundstückspreisen bietet es sich an, alternativ eine Garage oder einen
Schuppen als Stauraum zu errichten.
Entscheiden Sie sich für eine einfache Dachform:
Satteldach und Pultdach sind die günstigen Typen unter den Dächern und
eignen sich obendrein für die Installation einer Solaranlage.
Sparen Sie sich beim Hausbau den Schornstein: Öfen und Kamine
spenden zwar wohlige Wärme, beim Hausbau entstehen dadurch aber Kosten
in Höhe von mehreren Tausend Euro. Entscheiden Sie sich stattdessen für
ein modernes Heizsystem mit Wärmespeicher und Brenner.
Vergleichen Sie die Anbieter: Hausanbieter gibt es
viele am Markt, die Leistungs- und Preisunterschiede bei den Baufirmen
können aber erheblich sein. Wenn Sie anstatt eines Hauskaufs ein Haus bauen, sollten Sie die Kosten verschiedener Anbieter vorab vergleichen.
Achten Sie auf die richtige Finanzierung: Schon der
kleinste Zins-Unterschied kann bei einer hohen Summe und langer Laufzeit
mehrere Tausend Euro bedeuten, die der Bauherr an den Kreditgeber
verliert. Zukünftige Eigenheimbesitzer sollten auch hier vergleichen und
die Angebote verschiedener Kreditgeber einholen.
Gut zu wissen:
Günstiger wird der Hausbau auch, wenn Eigentümer einen Großteil der
Arbeiten in Eigenregie erledigen. Mehr dazu erfahren Sie in unserem
Ratgeber
Muskelhypothek
.
Haus bauen oder kaufen: Gibt es Unterschiede bei der Finanzierung?
Unabhängig davon, ob Sie ein Haus kauen oder baufen, gibt es bei der Baufinanzierung keine Unterschiede. Die Bank ermittelt den
Wert der Immobilie
und legt auf dieser Basis die maximale Darlehenshöhe fest. Bei einem
Hauskauf zahlt die Bank den Kredit in einer Summe aus. Wenn Sie ein Haus
bauen, wird nach Baufortschritt ausgezahlt. Attraktive
Finanzierungsprogramme fürs Eigenheim bietet auch die Kreditanstalt für
Wiederaufbau. Mehr Details zur Förderung durch KfW-Programme und die
Vor- und Nachteile dieser Form der Hausbau-Förderung erhalten Sie in
unserem Ratgeberartikel
KfW-Förderung
.
Ob Hausbau oder -kauf: Mit dem kostenlosen
Finanzierungsrechner von Homeday finden Sie mit wenigen Klicks kostenlos
heraus, wie viel Immobilie Sie sich leisten können:
Wann ist die beste Zeit, ein Haus zu kaufen?
Der Hausbau oder Hauskauf ist eine der
größten finanziellen Entscheidungen des Lebens. Die meisten Deutschen
treffen sie im Lebensalter von 30 bis 50 Jahren. Egal ob Sie ein Haus bauen oder kaufen wollen, wann genau der ideale
Zeitpunkt für den Hauskauf oder -bau ist, ist abhängig von der individuellen Lebenssituation,
konkret von der persönlichen Lebensweise und der finanziellen
Sicherheit. Beim Immobilienkauf oder -bau ist wichtig, dass Sie über
ausreichend Eigenkapital beziehungsweise ein regelmäßiges Einkommen
verfügen, um die Immobilie zu finanzieren, d. h. dass Sie die
monatlichen Kreditraten leisten können – auch, wenn beispielsweise das
Zinsniveau steigt.
Wann ist man zu alt für ein Hausbau oder Hauskauf?
Ob jemand zu jung oder zu alt ist, um ein Haus zu bauen oder zu kaufen, lässt sich nicht pauschal sagen. Die Entscheidung hängt immer von der individuellen (finanziellen) Lebenssituation ab.
Es ist auch als Rentner möglich, ein Haus zu bauen oder zu kaufen, wenn
Sie über ausreichend finanzielle Mittel verfügen. Banken setzen in der
Regel voraus, dass Käufer im Rentenalter die Nebenkosten beim Hauskauf
und bis zu 40 Prozent des Kaufpreises aus eigenen Mitteln stemmen
können. Auch die Tilgungsraten fallen durch den kürzeren
Rückzahlungszeitraum höher aus.
Hinweis:
Sie möchten ein Haus bauen oder kaufen? Dann lassen Sie sich von unseren
Finanzierungs-Experten kostenlos beraten, welche Finanzierung am besten
zu Ihnen passt.
Haus bauen oder kaufen - Was sind die wichtigsten Vor- und Nachteile?
Wenn Immobilieninteressentinnen sich überlegen, ob sie ein Haus bauen oder kaufen möchten, ist es wichtig, Vor- und Nachteile der beiden Varianten zu kennen.
Haus bauen – Was sind Vor- und Nachteile eines Neubaus?
Vorteile eines Neubaus | Nachteile eines Neubaus |
---|
✓ Individuelle Hausgestaltung gemeinsam mit einer Architektin (Hausgröße, Grundriss, Zuschnitt) ✓ Erstbezug des Hauses ✓ Moderne Ausstattung des Hauses ✓ Gute Energieeffizienzklasse ✓ Auswahl der Lage des Hauses ✓ Immobilienkäufer, die Haus oder Grundstück getrennt voneinander kaufen, können in einigen Fällen Grunderwerbssteuer sparen | • Die Kosten eines Hausbaus sind in der Regel höher als beim Hauskauf • Ein Haus bauen dauert oft länger als ein Hauskauf • Auftretende Probleme und Verzögerungen beim Hausbau können für Stress sorgen • In einigen Lagen ist ein Hausbau aufgrund mangelnder Grundstücke kaum noch möglich |
Haus kaufen – Was sind Vor- und Nachteile einer Bestandsimmobilie?
Vorteile eines Hauskaufs | Nachteile eines Hauskaufs |
---|
✓ Je nach Zustand ist das Haus sofort bezugsfertig ✓ Der Preis beim Hauskauf ist oft günstiger als für einen Neubau ✓ Durch Modernisierungsmaßnahmen können auch Bestandsimmobilien energieeffizient gestaltet und mit moderner Technik ausgestattet werden | • Weniger Freiraum bei der Gestaltung der Immobilie • Höhere Energiekosten und Sanierungsmaßnahmen (insbesondere bei Altbauten) |
Auf die Frage, ob ein Hausbau oder ein Hauskauf die bessere Option ist, gibt es keine richtige oder falsche Antwort. Je nach Geschmack ist ein Hausbau oder ein Hauskauf die bessere Wahl für Sie. Falls Sie bereits sehr genaue Vorstellungen haben, wie ihr Traumhaus aussehen sollte, ist wahrscheinlich ein Neubau eine gute Entscheidung. Sie können die Immobilie nach ihren Wünschen modern ausstatten und in ihr Traumhaus letztendlich als erstes einziehen.
Möchten Sie am liebsten fußläufig ihre liebsten Restaurants in der Innenstadt erreichen und am liebsten sofort in ihr Traumhaus einziehen, könnte ein Hauskauf die bessere Alternative für Sie darstellen.
Hinweis:
Egal ob sie sich dafür entscheiden ein Haus zu bauen oder zu kaufen, geht es um die Immobilienfinanzierung sind sich beide Alternativen relativ ähnlich. Unsere Finanzierungsexperten bei Homeday beraten Sie über die optimale Finanzierungslösung für ihre individuelle Situation.
Haus bauen oder kaufen – FAQ
Worin bestehen die Vor- und Nachteile ein Haus zu bauen?
Wer ein Haus baut, kann Grundriss und Ausstattung individuell festlegen und profitiert von viel Gestaltungsfreiheit. Zudem sind die Energiekosten bei einem Neubau meistens deutlich geringer als bei einer Bestandsimmobilie. Wer bauen möchte, muss jedoch Zeit mitbringen. Bis zum Einzug können schnell zwei Jahre oder mehr vergehen. Zudem ist es in zentralen Lagen, vor allem in beliebten Metropolen, kaum möglich, ein Haus zu bauen. Freie Grundstücke sind rar und teuer.
Mehr Infos zu den beim Hausbau anfallenden Kosten
Worin bestehen die Vor- und Nachteile ein Haus zu kaufen?
Wer ein Haus kauft, kann – je nach Zustand – sofort einziehen. Mit entsprechendem Budget oder etwas Glück wird auch der Traum vom Eigenheim mit guter Infrastruktur und idealer Verkehrsanbindung wahr. Die Nachteile: Bestandsimmobilien bieten weniger Freiraum in der Gestaltung. Zudem müssen insbesondere bei älteren Häusern höhere Energiekosten und Modernisierungsmaßnahmen einkalkuliert werden.
Mehr Details zu den beim Hauskauf anfallenden Kosten
Sollte man jung bauen oder alt kaufen?
Ob Hausbau oder -kauf: Bei der Entscheidung fürs Eigenheim spielt nicht das Alter, sondern die (finanzielle) Lebenssituation eine Rolle. Zwar erwerben die meisten Deutschen ihr Eigenheim im Alter zwischen 30 Jahren und 50 Jahren. Genauso können sich aber auch junge Berufseinsteiger oder Rentner den Traum vom Eigenheim erfüllen, wenn sie über genug Eigenkapital und finanzielle Sicherheit verfügen.
Was ist teurer – Haus bauen oder kaufen?
In der Regel ist ein Hausbau teurer als ein Hauskauf. Für einen Hausbau lassen sich die Kosten selten im Vorhinein konkret festlegen. Während bei Fertighäusern der Preis relativ klar ist, kann es besonders bei individuell geplanten Häusern zu Mehrkosten kommen. Durch unvorhergesehene Ereignisse und Verzögerungen können beim Hausbau zusätzliche Kosten entstehen. Bei einem Hauskauf wissen Immobilienkäufer hingegen, welche Ausgaben auf sie zukommen. Neben dem festgelegten Kaufpreis sind das aber auch notwendige Instandsetzungsmaßnahmen, die mit eingeplant werden sollten.
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Wie viel kostet ein schlüsselfertiges Haus?
Wie viel ein schlüsselfertiges Haus letztendlich kostet ist von verschiedenen Faktoren wie der Lage und der Ausstattung abhängig und lässt sich daher nicht pauschal beantworten. Zur groben Orientierung: Pro Quadratmeter Wohnfläche können Sie mit einem ungefähren Preis zwischen 1.400 und 2.500 Euro rechnen.
Wann werden Immobilien billiger?
Wann die Preise für Immobilien sinken, lässt sich aktuell noch nicht vorhersagen. Ein Rückgang der Preise zeichnet sich derzeit auf dem Wohnimmobilienmarkt noch nicht ab. Zahlreiche Gründe wie der Nachfrageüberhang in Ballungsgebieten sprechen zudem dafür, dass die Immobilienpreise auch weiterhin stabil bleiben. Die Erhöhung des Leitzinses um 0,25 Prozent durch die EZB könnte jedoch unter Umständen zu einem Fall der Immobilienpreise führen.
Themengebiet:
Baufinanzierung
Hinweis:
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