Provisionsfreie Immobilien

Provisionsfreie Immobilien: Chancen, Risiken, Vor- und Nachteile

Wer eine Wohnung kauft oder verkauft, mietet oder vermietet, möchte die damit verbundenen Kosten möglichst gering halten. Deshalb sind provisionsfreie Immobilien für beide Seiten von Interesse. Was provisionsfrei bedeutet, welche Chancen und Risiken sowie Vor- und Nachteile für Käufer, Verkäufer, Mieter und Vermieter damit verbunden sind - das und mehr erfahren Sie hier.

Das Wichtigste zusammengefasst:

  • Ob eine Immobilie provisionsfrei ist, hängt von der Perspektive beziehungsweise davon ab, wer den Makler mit der Immobilienvermittlung beauftragt.

  • Bei Provisionen werden drei Varianten unterschieden, nämlich die Innenprovision, die Außenprovision und keine Provisionszahlungen.

  • Provisionsfreie Immobilien sind nicht gleichbedeutend mit maklerfrei.

  • Provisionsfreiheit ist mit Chancen und Risiken sowie mit Vor- und Nachteilen für die Vertragsparteien verbunden.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was bedeuten provisionsfreie Immobilien?

  2. Provisionsfrei: Was sind die Vor- und Nachteile?

    1. Provisionsfrei ein Haus verkaufen: Vor- und Nachteile für den Verkäufer

    2. Provisionsfrei ein Haus kaufen: Vor- und Nachteile für den Käufer

  3. Provisionsfreie Immobilien mieten: Welche Chancen und Risiken gibt es?

  4. Provisionsfrei versus maklerfrei: Was ist der Unterschied?

  5. Provisionsfreie Immobilien vermarkten: Welche Tipps gibt es für Verkäufer?

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Was bedeuten provisionsfreie Immobilien?

Provisionsfrei ist gleichbedeutend mit frei von einer Provision. Eine Provision ist eine Zahlung an einen Immobilienmakler, die er für die erfolgreiche Vermittlung einer zum Kauf oder zur Miete stehenden Immobilie erhält. Provisionszahlungen sind gesetzlich nicht festgeschrieben und variieren je nach Bundesland. Aktuell liegt die Maklerprovision für den Kauf oder Verkauf einer Immobilie bei durchschnittlich 3,27 Prozent, wobei sie in Bayern im Jahr 2023 am niedrigsten ist. Fällt die Provision für eine der beiden Vertragsparteien oder für beide weg, bedeutet das, dass der Makler nur von einer oder von keiner Vertragspartei eine Provisionszahlung erhält.

Bezüglich der Provisionsfreiheit werden drei Varianten unterschieden:

  1. Innenprovision: Die Innenprovision ist die vom Verkäufer getragene Provision. Zahlt der Eigentümer einer Immobilie beim Verkauf dem beauftragten Makler für seine Vermittlungstätigkeit ein Entgelt, handelt es sich um eine Innenprovision, die auch als Verkäuferprovision oder Verkäufercourtage bezeichnet wird. Sie heißt Innenprovision, da sie regelmäßig nicht nach außen ausgewiesen, sondern nur vertraglich zwischen dem Verkäufer als Auftraggeber und dem Makler festgehalten wird. In diesem Fall erwirbt der Käufer die Immobilie provisionsfrei. Rechtsgrundlage ist § 656c oder § 656d BGB (Bürgerliches Gesetzbuch).

  2. Außenprovision: Die Außenprovision zahlt der Käufer, wenn er den Makler beauftragt, sein Anliegen wahrzunehmen. Er erteilt insoweit dem Immobilienmakler einen Suchauftrag und vereinbart die Zahlung einer Außenprovision, die auch Käufercourtage genannt wird. Voraussetzung ist, dass der Makler keinen Vertrag mit dem Verkäufer geschlossen hat. Rechtsgrundlage ist § 652 BGB.

  3. Keine Provisionszahlung: Weder Käufer noch Verkäufer leisten eine Provisionszahlung. Das ist der Fall, wenn der Immobilienverkauf ohne Einschalten eines Maklers abgewickelt wird.

Provisionsfrei: Was sind die Vor- und Nachteile?

Grundsätzlich ist es möglich, ein Haus provisionsfrei zu verkaufen, auch wenn ein Immobilienmakler eingeschaltet ist. Allerdings gilt die Provisionsfreiheit dann immer nur für eine der Parteien, entweder für den Verkäufer oder für den Käufer.

Provisionsfrei ein Haus verkaufen: Vor- und Nachteile für den Verkäufer

  • Grundsätzlich ist es für den Verkäufer ein finanzieller Vorteil, wenn nicht er, sondern der Käufer die Maklerprovision zahlt.

  • Was in finanzieller Hinsicht ein Vorteil ist, hat auch Nachteile. Denn ein Makler fühlt sich demjenigen verpflichtet, der ihn für seine Vermittlungsleistung bezahlt. So kann es passieren, dass im Rahmen der Vertragsverhandlungen die Interessen des Käufers mehr berücksichtigt werden als die des Verkäufers.

Provisionsfrei ein Haus kaufen: Vor- und Nachteile für den Käufer

  • Erwirbt der Käufer provisionsfrei ein Haus, hat das für ihn den Vorteil, dass die Kaufnebenkosten geringer ausfallen. Das wirkt sich wiederum positiv auf die Immobilienfinanzierung aus.

  • Das bedeutet jedoch nicht, dass der Kauf einer Immobilie für den Käufer insgesamt günstiger wird. Und das ist der Nachteil der Provisionsfreiheit für den Käufer: Kommt der Verkäufer für die Maklerprovision auf, wird er den Verkaufspreis von vornherein höher ansetzen, um auf diese Weise die Maklerkosten wieder hereinzuholen. Hinzu kommt, dass sich die Grundbuch- und Notarkosten sowie die Grunderwerbsteuer am Verkaufspreis orientieren. Der vermeintliche Vorteil des Käufers, ein Haus provisionsfrei zu erwerben, kann sich schnell als Nachteil entpuppen.

„Bei provisionsfreien Immobilien besteht das Risiko, dass versteckte Mängel oder rechtliche Probleme übersehen werden, da eine professionelle Maklerbetreuung fehlt. Diese Mängel könnten langfristig hohe Kosten verursachen, die den anfänglichen finanziellen Vorteil zunichtemachen. Zudem kann die fehlende Erfahrung und Marktkenntnis von privaten Verkäufern zu unrealistischen Preisvorstellungen führen, was den Kaufprozess erheblich erschweren und verlängern kann. Dies birgt für den Käufer das Risiko, in eine Immobilie zu investieren, die ihren Preis nicht wert ist oder langfristig an Wert verliert.“

Provisionsfreie Immobilien mieten: Welche Chancen und Risiken gibt es?

Chancen:

  • Provisionsfreie Miete für Mieter:

    Durch das Bestellerprinzip kann der Mieter eine Wohnung oder ein Haus provisionsfrei mieten, wenn der Vermieter den Makler beauftragt.

  • Mehr Selbstständigkeit für Vermieter:

    Einige Vermieter könnten sich entschließen, Immobilien eigenständig und provisionsfrei zu vermieten, was eine direktere Kontrolle über den Vermietungsprozess ermöglicht.

  • Mehr Wettbewerb unter Maklern:

    Makler sind gefordert, ihre Dienstleistungen zu verbessern und durch hohe fachliche Kompetenz, exzellenten Service und gute Kontakte zu überzeugen, um weiterhin von Vermietern beauftragt zu werden.

Risiken:

  • Mögliche Verschweigung von Mängeln:

    Im Gegensatz zu einem objektiven Makler könnte ein Vermieter versuchen, Mängel der Wohnung zu verheimlichen.

  • Überhöhte Mietpreise:

    Ohne Kenntnis der aktuellen Marktpreise könnte der Vermieter einen zu hohen Mietpreis ansetzen.

  • Probleme bei der Vertragsgestaltung:

    Ein Vermieter, der in Eigenregie vermietet, könnte einen unzureichend angepassten Mietvertrag verwenden, was zu rechtlichen Problemen führen kann.

  • Mangelnde Rechtssicherheit:

    Im Vergleich zur Wohnungsvermittlung durch einen Makler, die mehr Rechtssicherheit bietet, könnten bei der Eigenvermittlung rechtliche Streitigkeiten vorprogrammiert sein.

Provisionsfrei versus maklerfrei: Was ist der Unterschied?

Provisionsfreie Immobilien zu mieten oder zu kaufen bedeutet keinesfalls, dass beim Immobiliengeschäft kein Makler involviert ist. Stattdessen kann es sein, dass die Provisionszahlung an den Makler entweder vom Vermieter beziehungsweise Verkäufer oder vom Käufer beziehungsweise Mieter getragen wird, sodass für die jeweils andere Partei das Immobiliengeschäft provisionsfrei ist.

Maklerfrei ist ein Immobiliengeschäft dann, wenn es von beiden Vertragsparteien in Eigenverantwortung und ohne Makler abgewickelt wird, sodass keine Provisionszahlung fällig wird.

Gut zu wissen:

Verlassen Sie sich bei der Maklerwahl nicht allein auf Ihr Bauchgefühl, sondern auf Erfahrung. Die Homeday-Makler und - Maklerinnen kennen den Immobilienmarkt in Ihrer Region und wissen, was Ihr Grundstück, Haus oder Ihre Wohnung wert sind. Sie möchten Ihren Immobilienwert erfahren? Mit der kostenlosen Immobilienbewertung von Homeday finden Sie ihn schnell und unverbindlich heraus.

Provisionsfreie Immobilien vermarkten: 6 Tipps für Verkäufer?

Sie möchten provisionsfreie Immobilien vermarkten? Die nachfolgenden Tipps helfen Ihnen dabei.

  1. Beschäftigen Sie sich mit der aktuellen Marktsituation, indem Sie den Immobilienmarkt und Immobilienangebote beobachten und analysieren.

  2. Orientieren Sie sich an vergleichbaren Immobilien, um einen möglichst realistischen Preis festzulegen. Maßgeblich ist nicht die Summe der von Ihnen getätigten Investitionen, sondern die Lage und die Ausstattung der Immobilie sowie die aktuelle Marktsituation.

  3. Bereiten Sie provisionsfreie Immobilien entsprechend auf, indem Sie sie für den Verkauf herrichten und dann erst Fotos machen.

  4. Stellen Sie alle wichtigen Unterlagen zusammen, damit Sie in der Lage sind, dem Käufer auf Fragen kompetent zu antworten. Dazu gehören zum Beispiel ein Grundriss, eine Wohnflächenberechnung, ein Grundbuchauszug, Belege über getätigte Investitionen sowie bei Eigentumswohnungen Wohngeldabrechnungen und die Protokolle der Eigentümerversammlungen.

  5. Bewerben Sie provisionsfreie Immobilien professionell auf dem Wohnungsmarkt, indem Sie sie auf Internetportalen anbieten. Achten Sie neben ansprechenden Fotos auch auf eine detaillierte Beschreibung sowie eine aussagekräftige Überschrift. Orientieren Sie sich bezüglich der Inhalte an anderen, von einem Fachmann erstellten Immobilienangeboten.

  6. Heben Sie in Ihrem Exposé die Besonderheiten Ihrer Immobilie hervor und beschreiben Sie den Nutzen für künftige Bewohner. Verraten Sie jedoch nicht alles, sondern machen Sie mögliche Interessenten neugierig. Vergessen Sie nicht, den Grundriss mit abzubilden.

Verkaufen Sie provisionsfreie Immobilien, müssen Sie sich eigenverantwortlich um den Kaufvertrag kümmern. Das allerdings ist ein gravierender Nachteil des provisionsfreien Verkaufs. Kommt es zu Fehlern, können Schadenersatzansprüche oder die Nichtigkeit des Kaufvertrags die Folge sein.

So funktioniert der Immobilienverkauf mit Homeday:

  1. Wir ermitteln kostenfrei den Wert Ihrer Immobilie
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    Wir ermitteln kostenfrei den Wert Ihrer Immobilie

    Ein erfahrener Makler begutachtet Ihre Immobilie persönlich vor Ort, um so den optimalen Verkaufspreis zu ermitteln. Neben seinem Wissen über den lokalen Immobilienmarkt hilft ihm dabei ein exklusives Preiskalkulationstools. Dieses gleicht die Daten Ihrer Immobilie mit kürzlich verkauften und vergleichbaren Immobilien aus Ihrer Region ab. Direkt im Termin bei Ihnen berechnet er damit den aktuellen Wert Ihrer Immobilie – selbstverständlich kostenlos und unverbindlich.

  2. Wir bewerben Ihre Immobilie auf allen wichtigen Portalen
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    Wir bewerben Ihre Immobilie auf allen wichtigen Portalen

    Bewertung und Makler haben Sie überzeugt? Dann beauftragen Sie uns mit dem Verkauf Ihrer Immobilie: Schon wenige Tage später fotografiert ein professioneller Fotograf Ihre Immobilie für das Exposé, das wir auf allen großen Portalen (z.B. Immowelt, ImmoScout24) und individuell bei unseren mehr als 500.000 registrierten Kaufinteressenten bewerben.

  3. Wir digitalisieren wichtige Dokumente und Verträge
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    Wir digitalisieren wichtige Dokumente und Verträge

    Bei einem Verkauf mit Homeday sparen Sie sich den unnötigen Papierkram. Wichtige Dokumente und Verträge sind digitalisiert, das reduziert Zeit und Aufwand – für Sie als Verkäufer, für Ihre Kaufinteressenten und unsere Makler.

  4. Wir beraten, Sie entscheiden
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    Wir beraten, Sie entscheiden

    Natürlich übernehmen wir für Sie auch die Kommunikation mit Ihren Kaufinteressenten: Wir besichtigen mit ihnen die Immobilie und stellen Ihnen die passenden Kandidaten vor. Mit unserer Kundenplattform myHomeday sehen Sie live das Feedback zu Ihrer Immobilie und eingehende Kaufangebote. Bei der Wahl des Käufers und beim Kaufpreis haben natürlich Sie das letzte Wort.

  5. Wir begleiten Sie bis zum Verkaufsabschluss
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    Wir begleiten Sie bis zum Verkaufsabschluss

    Dann kümmern wir uns um den Notartermin, um den Grundstückskaufvertrag beim Notar beurkunden zu lassen sowie rechtswirksam abzuschließen. Übrigens: In den letzten zwei Jahren waren 93 Prozent unserer Kunden mit unserem Service, der Vermarktungsdauer und dem Preis sehr zufrieden. In vielen Fällen übertrifft der erzielte Preis die Erwartungen unserer Kunden.

Provisionsfreie Immobilien – FAQ

Was bedeutet provisionsfrei?

Provisionsfreie Immobilien bedeuten, dass keine Zahlung an einen Makler nach erfolgreicher Vermittlung einer Immobilie gezahlt werden muss. Das kann drei Gründe haben. Erstens kann die Provision vom Vermieter oder Verkäufer gezahlt werden, sodass die Immobilie für den Mieter oder Käufer provisionsfrei ist oder zweitens in der umgekehrten Variante. Die dritte Möglichkeit ist, dass der Verkauf oder die Vermietung einer Immobilie provisionsfrei ist, weil von keiner Seite ein Makler eingeschaltet wird.

Provisionsfrei - welche Bedeutung hat das für den Käufer?

Für den Käufer einer Immobilie ist der Immobilienkauf provisionsfrei, wenn er eigenverantwortlich nach Immobilien sucht, die zum Kauf angeboten werden. Das bedeutet, dass er für die Suche nach einem passenden Objekt keinen Makler einschaltet. Es ist jedoch auch zulässig und durchaus üblich, dass sich Käufer und Verkäufer die Maklerprovision teilen, sodass der Immobilienmakler für beide Seiten tätig ist.

Was bedeutet, provisionsfrei ein Haus zu kaufen?

Was ist ein provisionsfreier Hauskauf? Grundsätzlich ist ein Hauskauf provisionsfrei, wenn bei der Vermittlung des Hauses weder der Käufer noch der Verkäufer einen Makler beauftragt. Ansonsten kann der Hauskauf für den Verkäufer oder für den Käufer provisionsfrei sein. Denn grundsätzlich trägt derjenige, der einen Makler beauftragt, die Kosten für die Provisionszahlung, sofern die Vertragsparteien nichts anderes vereinbaren.

Was bedeutet provisionsfrei bei einer Wohnung?

Was ist eine provisionsfreie Wohnung? Ob eine Wohnung provisionsfrei ist, kommt auf die Sichtweise an. Aus Sicht des Vermieters oder Verkäufers ist eine Wohnung provisionsfrei, wenn die Provision vom Käufer oder Mieter gezahlt wird. Für den Käufer oder Mieter ist eine Wohnung provisionsfrei, wenn der Vermieter oder Verkäufer die Kosten für die Provision trägt. Für beide Seiten ist die Wohnung provisionsfrei, wenn der Verkauf beziehungsweise die Vermietung privat und ohne Einschalten eines Immobilienmaklers abgewickelt wird.

Themengebiet: Immobilienkauf

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