Auf dem Bild ist ein Mann zu sehen welcher über seine Grundbesitzabgaben nachdenkt

Grundbesitzabgaben - Was Eigentümer über Grundsteuer und Gebühren wissen sollten

Eigentümer sind verpflichtet, Grundbesitzabgaben für ihre bebauten und unbebauten Grundstücke an die Kommune zu entrichten. Neben der Grundsteuer umfassen diese Abgaben unter anderem Gebühren für Abwasser, Abfall und Straßenreinigung. Erfahren Sie hier alles Wissenswerte zum Thema: Grundbesitzabgaben & Steuer.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Welche Steuern, Gebühren und Beiträge zählen zu den Grundbesitzabgaben?

  2. Welche Unterschiede gibt es zwischen Gebühren, Beiträgen und Steuern?

  3. Was versteht man unter dem Grundbesitzabgabebescheid?

  4. Welche Höhe haben die Grundbesitzabgaben?

  5. Wann fällt die Grundbesitzabgabe an?

  6. Was sind Grundsteuerwertbescheid und Grundsteuermessbescheid?

  7. Welche Daten werden für die Grundsteuererklärung benötigt?

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Welche Steuern, Gebühren und Beiträge zählen zu den Grundbesitzabgaben?

Die Grundbesitzabgaben setzen sich aus der Grundsteuer, Gebühren für Abfall, Entwässerung und Straßenreinigung sowie verschiedenen Beiträgen zusammen. Alle Eigentümer sind verpflichtet, diese Abgaben an ihre Kommune zu entrichten.

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Welche Unterschiede gibt es zwischen Gebühren, Beiträgen und Steuern

Während mit der Grundsteuer keinerlei Leistungen vonseiten der Kommunen verbunden sind, refinanzieren Städte und Gemeinden mit den Einnahmen aus den Grundbesitzabgaben ihre kommunalen Dienstleistungen.

Die Abgaben und Steuern unterscheiden sich wie folgt:

Grundsteuer A, B und C

Bei der Grundsteuer unterscheidet man zurzeit zwischen der Grundsteuer A für Grundstücke der Land- und Forstwirtschaft sowie der Grundsteuer B für bebaute und unbebaute Grundstücke. Ab 2025 wird zudem die Grundsteuer C eingeführt. Sie bietet Städten und Gemeinden die Möglichkeit, baureife Grundstücke höher zu versteuern.

Wichtig:

Die in den Grundbesitzabgaben für Eigentumswohnungen enthaltene Grundsteuer berechnet sich nach der Wohnungsgröße.

Gebühren

  • Abfallgebühr: Städte und Gemeinden erheben im Rahmen der Grundbesitzabgaben Abfallgebühren für die Zuteilung, Aufstellung und Entleerung von Abfallbehältern sowie für die Müllverwertung.

  • Entwässerungs- bzw. Abwassergebühr: Entwässerungsgebühren fallen für Regenwasser an, dass von versiegelten Grundstücksflächen wie privaten Parkplätzen oder Wegen in das öffentliche Kanalnetz fließt. Die Abwassergebühr bezieht sich auf das häusliche Schmutzwasser, das in die Kanalisation abgeleitet wird.

  • Gebühren für Straßenreinigung bzw. Winterdienst: Fallen Straßenreinigung und Winterdienst in den Zuständigkeitsbereich der Kommune, erhebt diese entsprechende Gebühren.

Beiträge

  • Straßenbaubeitrag: Neben den oben genannten Grundbesitzabgaben sind Eigentümer verpflichtet, einen Straßenbaubeitrag zu leisten. Er deckt die Kosten für die Anschaffung, Herstellung, Verbesserung und Erweiterung von öffentlichen Straßen, Plätzen und Wegen.

  • Erschließungsbeitrag: Mit diesem Beitrag refinanziert die Kommune die Erschließung von Grundstücken (Anschluss an die Kanalisation, das Stromnetz etc.).

Was versteht man unter dem Grundbesitzabgabebescheid?

Eigentümer erhalten einmal jährlich einen Grundsteuerabgabebescheid vom zuständigen Finanzamt. Der Bescheid informiert über die Höhe der Grundsteuer sowie die zu zahlenden Beiträge und Abgaben sowie deren Zahlungsfristen. Der Grundsteuerbescheid enthält ausschließlich Angaben zur Höhe und Fälligkeit der Grundsteuer.

Welche Höhe haben die Grundbesitzabgaben?

Die Abgaben und Steuern berechnen sich nach der Grundstücksgröße, dem örtlichen Hebesatz und den jeweiligen Gebührensatzungen. Um die genaue Höhe der Abgaben zu ermitteln, berücksichtigen Grundbesitzabgaben-Rechner folgende Faktoren:

1. Grundsteuer: Sie wird berechnet nach der Formel: Einheitswert x Steuermesszahl x Hebesatz = Grundsteuer.

  • Den Einheitswert ermittelt das Finanzamt anhand von Lage, Bauweise und Ausstattung einer Immobilie.

  • Die Steuermesszahl (Grundsteuermesszahl) wird vom Grundsteuergesetz (GrStG) vorgegeben und liegt je nach Gemeinde oder Stadt zwischen 0,26 bis 1,0 Prozent des Einheitswerts.

  • Der Grundsteuer-Hebesatz ist ebenfalls eine variable Größe. Sie wird von der Kommune festgelegt und kann zwischen 0 bis 10,50 Prozent betragen.

2. Entwässerungs- bzw. Abwassergebühr: Die Gebührenhöhe für die Abwasser Grundbesitzabgaben richtet sich nach dem Frischwasserverbrauch des vorletzten Kalenderjahres. Die Berechnung der Entwässerungsgebühr erfolgt auf Basis der versiegelten Flächengröße und der durchschnittlichen Regenmenge pro Quadratmeter in der jeweiligen Kommune.

3. Abfallbeseitigungsgebühr: Je nach Art, Häufigkeit und Volumen der Müllbeseitigung fallen die Abfallbeseitigungsgebühren unterschiedlich hoch aus. Auch schwankt die Höhe der Müllgebühr innerhalb von Städten und Gemeinden erheblich.

4. Straßenreinigungsgebühr und Winterdienst: Bei diesen Gebühren hängt die Höhe von der Anzahl der Reinigungen, der Grundstückslänge zur Straßenseite und der Lage (Neben- oder Hauptverkehrsstraße) ab.

Tipp: Für Vermieter sind die Grundbesitzabgaben umlagefähig.

Wann fällt die Grundbesitzabgabe an?

Die Abgaben und die Grundsteuer werden für ein Kalenderjahr jeweils zum 15. Februar, 15. Mai, 15. August und 15. November fällig.

Wichtig:

Die Grundsteuer bezieht sich immer auf ein Kalenderjahr. Schuldner der Grundsteuer und der Grundbesitzabgaben bei Eigentümerwechsel ist nach § 10 Abs. 1 GrstG derjenige, in dessen Eigentum sich die Immobilie oder das Grundstück zum 01.01. des Kalenderjahres befand.

Was sind Grundsteuerwertbescheid und Grundsteuermessbescheid?

Im Rahmen der aktuellen Grundsteuerreform sind Eigentümer verpflichtet, bis Ende Januar 2023 eine Grundsteuererklärung abzugeben. Danach erhalten Grundstücks- und Immobilienbesitzer vom Finanzamt zwei Bescheide.

1. Grundsteuerwertbescheid: Er informiert Eigentümer über den vom Finanzamt ermittelten Grundsteuerwert.

2. Grundsteuermessbescheid: Er gibt Auskunft über den Grundsteuermessbetrag, den das Finanzamt anhand der gesetzlich festgelegten Steuermesszahl berechnet.

Welche Daten werden für die Grundsteuererklärung benötigt?

Zur Festsetzung der Grundsteuer müssen Eigentümer neben Angaben zur Person (Name, Geburtsdatum, Wohnort etc.) folgende Daten in die Grundsteuererklärung übertragen:

  • Lage

  • Grundstücksfläche

  • Bodenrichtwert

  • Art des Grundstücks

  • Baujahr

  • Wohnfläche

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Grundbesitzabgaben – FAQ

Wie hoch sind die Grundbesitzabgaben?

Die Grundsteuer und Abgaben für Immobilien oder Grundstücke berechnen sich nach der Grundstücksgröße sowie den örtlichen Hebesätzen und Einheitswerten.

Was ist der Unterschied zwischen Grundsteuer und Grundbesitzabgaben?

Die Grundsteuer wird von der Kommune erhoben und ist mit keinerlei Leitungen verbunden. Mit den Grundbesitzabgaben refinanzieren Gemeinden und Städte ihre Aufwendungen zur Erhaltung der öffentlichen Infrastruktur.

Wer zahlt die Grundbesitzabgabe?

Grundsätzlich sind Eigentümer von bebauten und unbebauten Grundstücken sowie von Betrieben der Land- und Forstwirtschaft zur Zahlung der Abgaben verpflichtet. Die Grundbesitzabgaben bei Hausverkauf gehen erst nach Ablauf des Kalenderjahres an den neuen Eigentümer über.

Wie wird die Grundbesitzabgabe berechnet?  

Die Höhe der Gebühren für Abfall, Entwässerung oder Straßenreinigung wird individuell in den jeweiligen Gebührensatzungen der Kommunen festgelegt. Nach der Grundsteuerrefom erfolgt die Berechnung der Grundsteuer 2025 auf Basis des neu ermittelten "Grundsteuerwertes".

Was ist in den Grundbesitzabgaben alles drin?

Die Abgaben umfassen Gebühren für Abwasser, Müllentsorgung, Straßenreinigung und Winterdienst. Zusätzlich fallen Straßenbaubeiträge und Erschließungsbeiträge an.

Wie kann man die Grundbesitzabgaben senken?

Vermieter können Abgaben und die Grundsteuer auf ihre Mieter umlegen. Bei unverschuldeten Mietausfällen ist auch ein Teilerlass der Grundsteuer möglich. Ein kompletter Erlass der Grundsteuer kann beantragt werden für denkmalgeschützte Gebäude oder Naturschutzgebiete, deren Erhaltung von öffentlichem Interesse ist.

Lässt sich die Grundsteuer von der Steuer abgesetzen?

Vermieter können die Grundbesitzabgaben von der Steuer als Werbungskosten absetzen. Eigentümer, die ihre Immobilie teilweise vermieten, haben die Möglichkeit die Grundsteuer anteilig steuerlich abzusetzen.

Wie berechnet man die Grundsteuer?

Die Berechnung der Grundsteuer basiert auf der Formel: Einheitswert (ab 2025 Grundsteuerwert) x Steuermesszahl x Hebesatz = Grundsteuer

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