Mit einem Ausbauhaus gelangen Sie kostengünstig zum Eigenheim

Den Traum vom Eigenheim haben sich in der EU rund 70 Prozent aller Menschen erfüllt. Wenn auch Sie schon bald zu diesem Kreis gehören möchten, dann ist die Beschäftigung mit den verschiedenen Ausbaustufen erforderlich. Die meisten Hausbesitzer finanzieren den Hausbau über einen Bankkredit. In diesem Kontext stellt das Ausbauhaus eine gute Option dar, kostengünstig zu bauen und das erforderliche Eigenkapital zu reduzieren. Wir erklären, was ein Ausbauhaus ist und welche Vorteile sich ergeben.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Wie ist der Begriff Ausbauhaus definiert?

  2. Was ist der Unterschied zwischen einem Ausbauhaus und einem schlüsselfertigen Fertighaus?

  3. Welche Arten von Ausbauhäusern gibt es?

  4. Wie hoch sind die Kosten für Ausbauhäuser?

  5. Was versteht man unter der Muskelhypothek für Bauherren?

  6. Die Finanzierung für des Eigenheims sorgfältig planen

  7. Was sind anrechenbare Eigenleistungen?

  8. Die Vor- und Nachteile von Ausbauhäusern

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Wie ist der Begriff Ausbauhaus definiert?

Das Ausbauhaus ist eine Ausbaustufe beim Kauf von Immobilien. Das Konzept bietet Ihnen die Chance, die Baukosten zu senken, indem Sie einige Arbeiten selbst vornehmen. Die Baufirma erstellt den Rohbau, der Bauherr übernimmt den Innenausbau. Welche Leistungen des Innenausbaus konkret zu erfüllen sind, hängt vom gewählten Ausbaupaket ab. Eine allgemeine Definition hierzu existiert nicht.

Im Allgemeinen sollten bei der Ausbaustufe Ausbauhaus folgende Leistungen enthalten sein:

  • Die Außen- und Innenwände sind vorhanden.

  • Das Dach ist eingedeckt.

  • Die Dachunterschicht ist montiert.

  • Die Wärmedämmung ist angebracht.

  • Die Fassade ist verputzt.

  • Die Haustür und die Terassentüren sind montiert.

  • An der Haustür ist eine Schließanlage angebracht.

  • Leerrohre für elektrische Leitungen sind verlegt.

  • Die Rohre für Wasser-, Abwasser- und Gasanschlüsse sind verlegt.

  • Bei mindestens zweistöckigen Häusern ist eine Treppe vorhanden.

Was ist der Unterschied zwischen einem Ausbauhaus und einem schlüsselfertigen Fertighaus?

Es existieren verschiedene Ausbaustufen beim Hausbau. Das schlüsselfertige Haus stellt im Vergleich zum Ausbauhaus eine höhere Stufe dar. Die einfachste Ausbaustufe ist das Selbstbauhaus. Der Bauherr kauft die Baumaterialien und ist für den Hausbau selbst verantwortlich. Ein anderer Ausdruck für diese Ausbaustufe ist das Bausatzhaus. Die nächsthöhere Stufe ist das Rohbauhaus beziehungsweise das Ausbauhaus. Fundament, Mauerwerk, Fassade und Dach sind fertiggestellt. Ob Treppen, Wände und Schornstein vorhanden sind, wird mit dem Anbieter vereinbart. Der Innenausbau ist Aufgabe des Bauherrn. Beim schlüsselfertigen Haus übernimmt die Baufirma viele Aufgaben des Innenausbaus. Fliesen, Fenster, Haustechnik und Treppen sind installiert. Der Bauherr führt Malerarbeiten durch und kümmert sich um die Bodenbeläge. Die höchste Ausbaustufe stellt das bezugsfertige Haus dar. Der Bauherr kann direkt in das Haus einziehen, alle Arbeiten sind erledigt.

In der Übersicht: Die verschiedenen Ausbaustufen

  • Stufe 1: Selbstbauhaus / Bausatzhaus

  • Stufe 2: Rohbauhaus / Ausbauhaus

  • Stufe 3: Schlüsselfertiges Haus

  • Stufe 4: Bezugsfertiges Haus

Welche Arten von Ausbauhäusern gibt es?

Obgleich Unterschiede zwischen den enthaltenen Leistungen in der Ausbaustufe Ausbauhaus bestehen,existieren keine festen Kategorien innerhalb der Ausbaustufe. Der Bauherr und die Baufirma vereinbaren, welche Leistungen im Preis enthalten sind. Oftmals bieten die einzelnen Baufirmen feste Pakete an, die sich im Leistungsumfang unterscheiden. Eine häufig anzutreffende Unterteilung erfolgt in "Ausbauhaus mit Bodenplatte" und "Ausbauhaus ohne Bodenplatte". Als Bodenplatte wird das plattenförmige Fundament bezeichnet. Es bildet den Übergang zwischen dem Bauwerk und dem Boden. Ein 20 Zentimeter dickes Fundament kostet pro Quadratmeter etwa 70 Euro. Wird das Haus auf einer Grundfläche von 150 Quadratmetern errichtet, dann entstehen für die Bodenplatte Kosten in Höhe von rund 10.500 Euro. Die Preise sind nicht nur von der Fläche und der Dicke der Bodenplatte abhängig, sondern auch von der Bodenbeschaffenheit.

Achtung: Nicht jedes Fundament ist eine Bodenplatte. Die Bodenplatte ist ein plattenförmiges Fundament. Eine Alternative ist das Streifenfundament. Das Streifenfundament besteht aus gegossenen, massiven Betonstreifen. Die tragenden Mauern des Gebäudes werden durch die Streifen unterstützt. Das Streifenfundament folgt dem Grundriss des Gebäudes. Da beim Streifenfundament nicht die gesamte Grundfläche betoniert wird, ist der Materialbedarf geringer. Allerdings erfordert die Planung über die konkrete Form der Bodenplatte gründliche Vorbereitung und statische Berechnungen. Bei besonderes großen Gebäuden kann über das Streifenfundament zusätzlich eine nicht statisch tragende Bodenplatte gelegt werden, die die Feuchte aus dem Boden abhält.

Wie hoch sind die Kosten für Ausbauhäuser?

Das Ausbauhaus ist im Mittel bis zu 20 Prozent günstiger als ein schlüsselfertiges Haus der gleichen Größe. Wer sich für ein schlüsselfertiges Haus entscheidet, der muss mit Quadratmeterpreisen von 1.800 Euro bis 2.500 Euro rechnen. Für ein Ausbauhaus bezahlen die Eigentümer 1.600 Euro bis 1.800 Euro pro Quadratmeter. Die Preisersparnis zu Ausbaustufe "bezugsfertiges Haus" ist noch größer, da in dieser Stufe noch mehr Leistungen enthalten sind. Bei der Preisbewertung müssen Bauherren berücksichtigen, dass sie nicht nur die eigene Arbeitsleistung in den weiteren Ausbau des Gebäudes investieren, sondern auch Materialien, Zubehör und Werkzeug benötigen. Diese Kosten müssen bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden und in den Gesamtpreis einkalkuliert werden.

Was versteht man unter der Muskelhypothek für Bauherren?

Hinsichtlich der Baufinanzierung erlangen Sie beim Ausbauhaus einen entscheidenden Vorteil: Die geleistete Arbeit zählt als Eigenkapital. Aus diesem Grunde wird von der sogenannten Muskelhypothek gesprochen. Das Ausbauhaus ist regendicht und wärmegedämmt. Sie müssen sich daher keine Sorgen machen, dass dem Haus während des Ausbaus Schaden durch äußere Umstände Schaden zufügt wird, sondern führen den Ausbau witterungsunabhängig in Ihrem gewünschten Tempo durch. Die Handwerkerstunde kostet zwischen 45 und 60 Euro. Für jede selbst geleistete Stunde sparen Sie ebendiesen Betrag ein.

Die Finanzierung für des Eigenheims sorgfältig planen

Die Finanzierung des Ausbauhauses ist eine zukunftsweisende Entscheidung. Sichern Sie sich jetzt die Finanzierung des Eigenheims und kalkulieren Sie mit einem Immobilienrechner verschiedene Optionen. Erfahren Sie, welche monatliche Ratenhöhe Sie erwartet und wie lange es dauert, bis der Kredit abbezahlt ist. Ein günstiger Zinssatz reduziert die Ratenhöhe. Eine lange Laufzeit führt zu monatlich günstigen Raten, jedoch auch zu höheren Zinsen. Entscheidend ist vor allem, dass die Ratenhöhe Ihren finanziellen Möglichkeiten entspricht.

Was sind anrechenbare Eigenleistungen?

Bei der Baufinanzierung bringen Sie Eigenkapital entweder in Form von finanziellen Mitteln oder durch Eigenleistung ein. Für die Kredite ist ein gewisser Anteil an Eigenkapital erforderlich, um aus Sicht der Banken die Sicherheit zu erhöhen. Erledigen Sie Arbeiten am Haus selbst, dann können einige dieser Aufgaben als Eigenkapital angerechnet werden. Die Banken gestatten es oftmals, bis zu 15 Prozent der Kreditsumme als Eigenleistung anzurechnen. Es werden nur Arbeiten als Eigenleistung anerkannt, die Sie tatsächlich selbst ausführen können. Der Umfang hängt demnach von der individuellen Qualifikation ab. Wer über eine abgeschlossene Ausbildung in einem handwerklichen Beruf verfügt, kann mehr Leistungen anrechnen lassen als ein Laie. Sofern keine entsprechende Qualifikation vorliegt, können beispielsweise Arbeiten an tragenden Mauerwerken oder das Verlegen von Leitungen nicht selbst vorgenommen werden. Anrechenbare Aufgaben, die auch ungelernte Handwerker problemlos ausführen können, sind unter anderem:

  • Verlegen von Laminat

  • Verlegen von Teppich

  • Malerarbeiten

  • Tapezieren

  • Zäune setzen und Gestaltung des Gartens

  • Einbau von Türen

Die Vor- und Nachteile von Ausbauhäusern

Vorteile des Ausbauhauses

Die Kostenersparnis ist ein klarer Vorteil der Ausbauhäuser und der häufigste Grund, weswegen sich Bauherren für diese Ausbaustufe entscheiden. Hinsichtlich der Finanzierung ist die die Option der Muskelhypothek ein Vorteil. Engagierte Bauherren benötigen weniger finanzielles Eigenkapital. Nicht nur der monetäre Aspekt ist ein Vorteil des Ausbauhauses: Das Gefühl und der Stolz, selbst am eigenen Haus mitgearbeitet zu haben, motivieren viele Hausbesitzer, sich für ein Ausbauhaus zu entscheiden. Ein weiterer Aspekt ist die Gestaltungsfreiheit. Die Hausbesitzer gehen selbst in den Baumarkt oder in den Baufachhandel und wählen die gewünschten Produkte aus. Sie tätigen viele Entscheidungen nach und nach, was ihnen eine große Flexibilität bietet.

Nachteile des Ausbauhauses

Als Nachteile sind vor allem der erhöhte Aufwand und die Anforderungen an die handwerklichen Kompetenzen der Bauherren zu benennen. Übernimmt die Baufirma den kompletten Ausbau des Hauses, dann erhält der Bauherr ein fertig beziehbares Haus. Er muss über keine handwerklichen Fähigkeiten verfügen und keine Zeit investieren. Die Bauzeit ist meistens kürzer, wenn die Baufirma den Innenausbau vornimmt Zum einen arbeiten die Handwerker Vollzeit und somit mehrere Stunden täglich. Die Bauherren wiederum haben meistens nur am Wochenende oder nach der Arbeit Zeit, den Innenausbau vorzunehmen. Zum anderen entsenden die Baufirmen nicht nur einen Handwerker auf die Baustelle, sondern mehrere Arbeiter führen parallel Arbeiten im Haus aus, was den Gesamtzeitbedarf reduziert.

Fazit

Das Ausbauhaus ist eine gute Entscheidung für alle Bauherren, die bereit sind, selbst beim Hausbau mitzuwirken, um Geld einzusparen.

Ausbauhaus - FAQ

Was heißt schlüsselfertig?

Der Ausdruck "schlüsselfertig" bezieht sich auf die dritte Ausbaustufe beim Hausbau. Die Ausbaustufe liegt zwischen den Stufen "Ausbauhaus" und "bezugsfertiges Haus". Alle Außenarbeiten sind abgeschlossen und Fliesen, Fenster, Haustechnik und Treppen wurden fertiggestellt. Der Bauherr übernimmt Maleraufgaben und das Verlegen der Bodenbeläge.

Was spart man bei einem Ausbauhaus?

Ein Ausbauhaus ist ein noch nicht fertiges Haus, bei welchem der Bauherr selbst Arbeiten übernimmt und dadurch Kosten einspart. Im Gegensatz zum schlüsselfertigen Haus lassen sich dadurch rund 15 Prozent Kosten einsparen. Gegenüber dem bezugsfähigen Haus sind bis zu noch mehr Einsparungen möglich, abhängig vom genauen Umfang der Eigenleistung.

Welche Preise haben Ausbauhäuser?

Die Kosten für das Ausbauhaus betragen rund 1.600 Euro bis 1.800 Euro pro Quadratmeter. Zusätzlich müssen die Bauherren die anfallenden Materialkosten und die Kosten für Werkzeuge berücksichtigen.

Was muss man beim Ausbauhaus selber machen?

Die Bauherren übernehmen vielfältige Aufgaben des Innenausbaus, wie das Einsetzen der Zimmertüren, das Verlegen der Leitungen und Malerarbeiten. Nicht alle diese Aufgaben können selbst ausgeführt werden, da hierzu Fachkenntnisse erforderlich sind. Freunde und Familienmitglieder helfen, Handwerker werden beauftragt. Jeder Bauherr entscheidet selbst, welche Arbeiten er ausführen kann.

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