Auf dem Bild sind ein Haus und Grundstück zu sehen

Ein Pachtvertrag für ein Grundstück: das sind die wichtigsten Aspekte

Das Wichtigste zusammengefasst:

  • Pachtverträge ermöglichen die zeitlich begrenzte Nutzung von Immobilien oder Grundstücken und erlauben dem Pächter die Fruchtziehung.

  • Pachtverträge finden Anwendung in verschiedenen Bereichen wie Landwirtschaft, Erbbaurecht und gewerblicher Nutzung von Immobilien.

  • Rechte und Pflichten von Pächtern und Verpächtern beinhalten die ordnungsgemäße Bewirtschaftung des Pachtobjekts, Pachtzinszahlungen und die Einhaltung rechtlicher Bestimmungen.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was prägt den Pachtvertrag über ein Grundstück?

  2. Gibt es Pachtverträge auch für Grundstücke mit Gebäude?

  3. Was sind typische Anwendungsbereiche für Pachtverträge?

  4. Welche Rechte und Pflichten haben Pächter und Verpächter?

  5. Wann ist ein Pachtvertrag ungültig und wann verstoßen einzelne Regelungen gegen geltendes Recht?

  6. Was ist eine Erbbaupacht, was ein Erbbaurecht?

  7. Was gilt für Laufzeit und Pachtzins bei der Verpachtung?

  8. Wie unterscheiden sich Mietverträge von Pachtverträgen?

  9. Wie wird ein Pachtvertrag beendet und was gilt nach Beendigung?

  10. Was sind die grundsätzlichen Bestandteile in einem Muster-Pachtvertrag?

  11. Was passiert mit dem Pachtvertrag bei Pächter- oder Eigentümerwechsel?

  12. Fazit: Welche Vor- und Nachteile hat ein Pachtvertrag bei einem Grundstück?

Hinweis:

Zur Berechnung des Pachtzinses ist es wichtig, den Grundstückswert zu kennen. Machen Sie sich die Wertbestimmung mit unserem Grundstücksrechner einfach. Mit wenigen Angaben erhalten Sie einen Richtwert für die Kalkulation bei einem Pachtvertrag über ein Grundstück.

Was prägt den Pachtvertrag über ein Grundstück?

Pachtvertrag Grundstück

Charakteristisch für ein Pachtverhältnis ist, dass der Pächter eine Immobilie oder ein Grundstück für eine gewisse Zeit nutzen darf. Dabei räumt ihm der Verpächter auch das Recht zur Fruchtziehung ein. Das bedeutet, der Pächter darf aus den Erträgen und/oder Erzeugnissen aus dem Pachtobjekt für die Dauer der Pachtzeit einen wirtschaftlichen Nutzen ziehen. Typische Beispiele für die Fruchtziehung ist der Ertrag aus landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Getreide oder Obst. Ebenso klassisch ist der wirtschaftliche Ertrag, den der Pächter aus einem gepachteten Gastronomieobjekt zieht.

Gibt es Pachtverträge für Grundstücke mit Gebäude?

Pachtverträge können sich auf unterschiedliche Objekte beziehen. Es ist nicht nur möglich, dass ein Grundstück verpachtet wird. Auch Grundstücke mit Gebäude können Gegenstand eines Pachtvertrages sein. Ebenso kann ein Gebäude allein verpachtet werden.

Was sind typische Anwendungsbereiche für Pachtverträge?

Pachtverträge finden sich vielfach in der Landwirtschaft, bei der Einräumung von Erbbaurechten oder für Immobilien, die einer wirtschaftlichen Nutzung dienen. Sie sind überall dort sinnvoll, wo aus einem zum Gebrauch überlassenen Objekt für eine gewisse Zeitdauer ein wirtschaftlicher Nutzen gezogen werden kann.

Aus der Sicht des Verpächters können liquide Mittel aus einer Immobilie generiert werden, ohne diese zu verkaufen. Der Pächter, der nicht die notwendigen Investitionen für einen Kauf aufbringt, kann mit einem Pachtvertrag über ein Grundstück oder eine Immobilie das Objekt zu seinem wirtschaftlichen Vorteil nutzen. Pachtverträge haben eine hohe praktische Bedeutung, insbesondere im landwirtschaftlichen Bereich. Hier sind etwa 75 % aller landwirtschaftlichen Flächen Pachtland.

Welche Rechte und Pflichten haben Pächter und Verpächter?

Recht und Pflichten von Pächtern und Verpächtern

Der Verpächter überlässt das Pachtobjekt für die Dauer des Vertrages zur Nutzung an den Pächter. Ebenso räumt er ihm das Recht zur Fruchtziehung ein. Der Pächter entrichtet dafür einen Pachtzins. Die Parteien können sich auf zusätzliche Entgelte oder Einmalzahlungen einigen.

In der Regel ist der Pächter zur ordnungsgemäßen Bewirtschaftung des Pachtobjekts verpflichtet. Was darunter zu verstehen ist, wird häufig streitig. Hier kommt es immer auf die besonderen Umstände des einzelnen Falles an. Vielfach sind gerade mit landwirtschaftlichen Nutzflächen verschiedene Rechte beim Anbau oder bei Lieferung verbunden. Diese gelten nur, wenn die Fläche fortlaufend genutzt wird. Es gehört dann zur ordnungsgemäßen Bewirtschaftung, dass diese speziellen Rechte für die Fläche erhalten bleiben.

Wann ist ein Pachtvertrag ungültig und wann verstoßen einzelne Regelungen gegen geltendes Recht?

Die wesentlichen rechtlichen Regeln zum Pachtvertrag finden sich im Bürgerlichen Gesetzbuch in den §§ 581 ff. BGB. Für bestimmte Pachtverträge zum Beispiel mit Inventar oder für die Landpacht gelten spezielle Rechtsvorschriften. Hier können Verstöße schon beim Abschluss des Vertrages zu dessen Unwirksamkeit oder zur Unwirksamkeit einzelner Vertragsklauseln führen.

Die Unwirksamkeit des gesamten Pachtvertrages ist eine Ausnahme. Es kommen allgemeine Gesichtspunkte des Bürgerlichen Gesetzbuches zur Anwendung, wie die Frage der Sittenwidrigkeit. Häufiger kann es vorkommen, dass einzelne Klauseln unwirksam sind. In diesem Fall kommt es darauf an, welche weiteren Regelungen die Parteien in dem Pachtvertrag getroffen haben. In den meisten Verträgen findet sich eine allgemeine Klausel, die bei Unwirksamkeit einzelner Vereinbarungen nicht zur Unwirksamkeit des gesamten Vertrages führt. Das muss aber nicht immer der Fall sein.

Probleme mit der Wirksamkeit einzelner Vertragsklauseln mit teilweiser Auswirkung auf den ganzen Vertrag entstehen beispielsweise in diesen Fällen:

  1. Die Parteien schließen mündlich einen Pachtvertrag, der über mehr als zwei Jahre laufen soll. In diesem Fall haben sich die Parteien auf eine unbestimmte Laufzeit geeinigt. Pachtverträge über mehr als zwei Jahre Laufzeit müssen schriftlich abgeschlossen werden. Bei Pachtverträgen mit unbestimmter Laufzeit kann der Vertrag jeweils zum Ende des Pachtjahres gekündigt werden.

  2. Fragen zur Geltung eines Pachtvertrages entstehen auch dann, wenn ein Pachtverhältnis nach Ablauf der Pachtzeit von den Parteien wie bisher weitergeführt wird. Es wird in diesen Fällen angenommen, dass bei Entgegennahme des Pachtzinses über die vereinbarte Pachtzeit hinaus ein neues Pachtverhältnis zu den bekannten Bedingungen entstanden ist.

  3. Verpächter übersehen häufig, dass speziell bei Landpachten viele Vertragspartner als Verbraucher im Sinne des Gesetzes anzusehen sind. Das ist beispielsweise bei nicht mehr aktiven Landwirten oder einer Erbengemeinschaft der Fall. Weist der Verpächter hier bei Abschluss des Vertrages nicht auf das Widerrufsrecht von zwei Wochen hin, kann der Pächter den Vertrag jederzeit widerrufen. Hintergrund ist, dass Pachtverträge mit Verbrauchern in vielen Fällen rechtlich als sogenannte Haustürgeschäfte bewertet werden.

  4. Folgenreich kann auch eine Unterverpachtung sein. Ein Pächter darf nur unterverpachten, wenn er dazu die Erlaubnis des Verpächters eingeholt hat. In der Landwirtschaft kann der Pflugtausch unter Landwirten zu einer Unterverpachtung führen, ohne dass dies dem Pächter bewusst wird. Er überlässt etwa eine Fläche aus Fruchtfolgegründen dem benachbarten Landwirt und verpachtet vertragswidrig unter. Hier besteht das Risiko einer fristlosen Kündigung durch den Verpächter, was den gesamten Vertrag ungültig machen kann.

Was ist eine Erbbaupacht, was ein Erbbaurecht?

Streng genommen unterscheiden sich die Begriffe Erbbaupacht und Erbbaurecht. Beide werden aber häufiger im Rechtsverkehr gleichlautend benutzt. Die klassische Erbpacht ist ein Begriff für eine Vertragsgestaltung aus der Landwirtschaft, die so heute nicht mehr angewendet wird. Das Erbbaurecht ist eine derzeit vielfach gebräuchliche Gestaltung mit der Überlassung eines Grundstücks zur Errichtung eines Wohngebäudes.

Ein Erbbaurecht ist eine Möglichkeit, ein eigenes Haus zu bauen, ohne das Grundstück erwerben zu müssen. Hier pachtet der Bauherr vom Verpächter das Grundstück und errichtet sein Haus darauf. Die Laufzeit der Erbbau-Verträge ist dabei regelmäßig auf Jahrzehnte ausgerichtet, teilweise auf 99 Jahre.

Der Erbbauzins als Gegenleistung für den Verpächter beläuft sich auf 3-6 % des Grundstückswerts pro Jahr. Häufig räumen Grundstückseigentümer wie Gemeinden, Kirchen oder gemeinnützige Stiftungen Erbbaurechte ein. Während der Laufzeit des Erbbauvertrages darf der Pächter sein Erbbaurecht nur mit Zustimmung seines Erbbaupächters verkaufen. Der Grundstückseigentümer hat ein Vorkaufsrecht. Er darf seine Zustimmung aber nur verweigern, wenn er dafür besondere Gründe hat. Ein besonderer Grund kann beispielsweise dann gegeben sein, wenn der Käufer des Erbbaurechts zukünftig die Nutzung auf dem Grundstück ändern will. So muss der Eigentümer des Grundstücks nicht hinnehmen, dass Gewerbenutzung anstelle der bisherigen Wohnnutzung angestrebt wird.

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Was gilt für Laufzeit und Pachtzins bei der Verpachtung?

Pachtverträge können mit einer bestimmten Laufzeit und damit befristet abgeschlossen werden. Ebenso ist es möglich, dass sich die Parteien auf einen unbefristeten Pachtvertrag einigen. Zwischen beiden Gestaltungsmöglichkeiten bestehen erhebliche Unterschiede. Während der befristete Vertrag mit seiner Laufzeit ohne Kündigung automatisch endet, kann der unbefristete Pachtvertrag nur mit einer Kündigung beendet werden.

Hinweis:

Zur Berechnung des Pachtzinses ist es wichtig, den Grundstückswert zu kennen. Machen Sie sich die Wertbestimmung mit unserem Grundstücksrechner einfach. Mit wenigen Angaben erhalten Sie einen Richtwert für die Kalkulation bei einem Pachtvertrag über ein Grundstück.

Auch bei der Festlegung des Pachtzinses gibt es unterschiedliche Alternativen. In vielen Fällen einigen sich die Vertragsparteien auf einen festen Pachtzins. In anderen Fällen passt sich der Pachtzins dem jeweiligen Ertrag aus dem Pachtobjekt an. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Berechenbarer primär für den Pächter ist die Vereinbarung eines festen Pachtzinses. Bei stark schwankenden Erträgen und zu erwartenden Ertragssteigerungen wird vor allem der Verpächter auf einen flexibleren Pachtzins drängen. Hier gibt es viele Möglichkeiten der Kombination. Möglicherweise einigen sich die Vertragsparteien auf einen festen Pachtzins und auf bestimmte Einmalzahlungen bei Erreichen bestimmter Ertragswerte zusätzlich. Es besteht grundsätzlich Vertragsfreiheit.

Wie unterscheiden sich Mietverträge von Pachtverträgen?

Rechtlich gesehen sind sich Mietverträge und Pachtverträge nahe. In beiden Fällen wird ein Objekt für eine bestimmte Zeit gegen Zahlung eines Entgelts zum Gebrauch überlassen. Der entscheidende Unterschied liegt in der Fruchtziehung. Beim Mietvertrag darf der Mieter regelmäßig keine Früchte aus dem Mietobjekt ziehen und damit keine Erträge erwirtschaften. Mischformen zwischen Miet- und Pachtvertrag sind möglich.

Wie wird ein Pachtvertrag beendet und was gilt nach Beendigung?

Pachtverträge laufen entweder aus oder sie werden von einer der Vertragsparteien gekündigt. Dabei gelten allgemein einige wichtige rechtliche Aspekte:

  1. Der Grundsatz "Kauf bricht nicht Pacht" ist den Beteiligten nicht immer bekannt. Der Verpächter kann das Pachtobjekt während des laufenden Pachtvertrages verkaufen. Davon wird aber in der Regel der Pachtvertrag nicht berührt. Etwas anderes gilt bei einem Pachtvertrag über ein Grundstück nur, wenn die Parteien dies ausdrücklich vorher bei Abschluss des Pachtvertrages vereinbart haben.

  2. Für den Pächter ist es wichtig, dass er unter bestimmten Voraussetzungen bei ordentlicher Kündigung durch den Verpächter oder bei Auslauf der Pachtzeit eine Fortsetzung des Pachtverhältnisses verlangen kann. Damit er dieses Recht ausüben kann, müssen Voraussetzungen gegeben sein. Diese werden in § 595 BGB ausgeführt. Die Fortsetzung des Pachtverhältnisses auf Verlangen des Pächters bleibt dabei eine Ausnahme. Sie ist bei Vorliegen eines Härtefalls möglich. Ein solcher wird angenommen, wenn etwa das Grundstück die wirtschaftliche Lebensgrundlage des Pächters ist. Die Vorgaben des Gesetzes sind auslegungsfähig und sehr komplex. Wurde der Pachtvertrag vom Verpächter wirksam außerordentlich gekündigt, kommt eine Fortsetzung des Pachtvertrages auch in einer Härtefallsituation nicht in Betracht.

  3. Bei Beendigung eines Pachtverhältnisses kann es zu Ausgleichsforderungen zwischen den Beteiligten kommen. Hier kann etwa der Pächter einen Mehrwert zurückverlangen, den er durch Investitionen in das Pachtobjekt geschaffen hat. Auf der anderen Seite kann ein Verpächter Wertminderungen geltend machen, die durch den Pächter entstanden sind. Grundsätzlich hat der Pächter das Pachtobjekt in dem Zustand zurückzugeben, in dem er es erhalten hat.

  4. Die gegenseitigen Ansprüche aus Pachtverhältnissen führen nicht selten zu komplizierten Rechtsstreitigkeiten. Dabei spielt auch die sehr kurze Verjährungsfrist von sechs Monaten eine entscheidende Rolle. Alle Beteiligten sollten sich deshalb bei Beendigung eines Pachtvertrages über die Geltendmachung von Ausgleichsansprüchen informieren und die mögliche kurze Verjährungsfrist unbedingt beachten. Wichtig kann es in diesem Zusammenhang auch sein, wie ein Ausgleichsanspruch geltend zu machen ist. Hier kommt es in vielen Fällen auf die Schriftform an.

Was sind die grundsätzlichen Bestandteile in einem Muster-Pachtvertrag und wo finde ich einen Muster-Download?

Pächtern und Verpächter haben viele Freiheiten bei der Gestaltung von Pachtverträgen. Auch wenn ein Pachtverhältnis mündlich abgeschlossen werden kann, sollte schon aus Gründen der rechtlichen Klarheit die Schriftform gewählt werden. Dabei werden sich die Parteien grundsätzlich über folgende Punkte einig

  • Gegenstand des Pachtvertrages

  • Laufzeit

  • Pachtzins

Um diese Kernpunkte herum können viele weitere Vereinbarungen geschlossen werden. Bei einem Pachtvertrag über ein Grundstück empfehlen sich deutliche Ausführungen dazu, wie der Zustand der Pachtsache bei Abschluss des Vertrages ist. Dies erleichtert später die Beendigung des Pachtverhältnisses und die Geltendmachung von Ausgleichsansprüchen beider Seiten.

Vertragsmuster zum Download finden sich im Internet. Bei komplexeren Gestaltungen und auch bei der Landpacht kann es sinnvoll sein, den Pachtvertrag zu einem Grundstück von einem Rechtsanwalt oder einem Grundstücksexperten gestalten zu lassen. Hier sind insbesondere im Zusammenhang mit der Fruchtziehung häufig Besonderheiten zu beachten, die ein typisches Muster für den Pachtvertrag zum Grundstück nicht abdeckt.

Hinweis:

Zur Berechnung des Pachtzinses ist es wichtig, den Grundstückswert zu kennen. Machen Sie sich die Wertbestimmung mit unserem Grundstücksrechner einfach. Mit wenigen Angaben erhalten Sie einen Richtwert für die Kalkulation bei einem Pachtvertrag über ein Grundstück.

Was passiert mit dem Pachtvertrag über ein Grundstück bei Pächter- oder Eigentümerwechsel? 

Pächter- oder Eigentümerwechsel

Bei einem Pachtvertrag über ein Grundstück oder einem anderen Pachtobjekt kann es auf beiden Seiten bei den Vertragsparteien zu einem Wechsel kommen. Der Verpächter als Eigentümer kann sein Eigentum verkaufen. Dies berührt ohne anderslautende ausdrückliche Vereinbarung die Geltung des Pachtvertrages nicht. Mit schriftlicher Zustimmung des Verpächters kann auch der Pächter das Pachtverhältnis auf einen Dritten übertragen.

Die jeweilige Stellung in einem Pachtverhältnis kann vererbt werden. Hier treten dann auf Verpächter- oder Pächterseite Erben in den Vertrag ein. Der Todesfall eines Beteiligten berechtigt die andere Seite zu einer Sonderkündigung innerhalb eines Monats, nachdem der Kündigende Kenntnis vom Todesfall erlangt hat.

Fazit: Welche Vor- und Nachteile hat ein Pachtvertrag bei einem Grundstück?

Pachtverträge bieten viele Möglichkeiten, um Pachtobjekte wie Grundstücke zu nutzen, ohne den Kaufpreis aufbringen zu müssen. Viele Bereiche wie im Erbbaurecht oder bei der Landpacht mit erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung wären ohne Pachtverträge nicht denkbar. Für beide Vertragsteile kann ein Pachtvertrag über ein Grundstück viele Vorteile haben:

  • Die Bewirtschaftung des Grundstücks wird sichergestellt.

  • Der Verpächter generiert Einkünfte aus seinem Grundstück und bleibt dabei Eigentümer.

  • Der Pächter kann in die Bewirtschaftung investieren, weil er die Investitionen in das Grundstück selbst erspart.

Nachteilig können die teilweise komplexen Rechtsvorschriften zum Pachtvertrag, speziell im Bereich der landwirtschaftlichen Verpachtung sein. Durch unbestimmte Rechtsbegriffe in den Rechtsnormen wie eine "ordnungsgemäße Bewirtschaftung" sind rechtliche Auseinandersetzungen bei einem Pachtvertrag über ein Grundstück nicht ausgeschlossen. Auch die möglicherweise unübersichtliche Situation bei Beendigung eines Vertrages birgt rechtliche Risiken.

Pächter und Verpächter können dem vorbeugen, indem sie einen klaren, rechtssicheren Pachtvertrag über ein Grundstück abschließen. Hier gilt es, etwas Zeit und Mühe in die Vorbereitung der vertraglichen Gestaltung zu investieren. Insbesondere sollte das Augenmerk auf eine eindeutige Bewertung des Grundstücks und die Festlegung des Pachtzinses gelegt werden.

Dabei sind die Möglichkeiten und Perspektiven beider Parteien zu berücksichtigen. Regelmäßig können die Bedingungen ein Pachtvertrag nicht einseitig abgeändert werden. Für den Pächter ist es deshalb auch wichtig, seine Situation objektiv einzuschätzen, wenn sich etwa die Bewirtschaftung als nicht so ertragreich erweist, wie erhofft. Wirtschaftliche oder persönliche Krisen gerade im Bereich der Landwirtschaft gefährden die finanziellen Möglichkeiten des Pächters. Das kann auch für den Verpächter zu einer schwierigen Situation führen.

Pachtvertrag Grundstück - FAQs

Was ist eine Pacht?

Der Pachtvertrag über ein Grundstück räumt dem Pächter gegen Zahlung eines Pachtzinses die Möglichkeit zur Nutzung des Grundstücks sowie zur Fruchtziehung ein. Erfahren Sie hier mehr zum Thema Pacht bei Grundstücken

Wie lange dauert die Laufzeit eines Pachtvertrages?

Es kommt auf die Vereinbarungen im Pachtvertrag ein. Ein Pachtvertrag über ein Grundstück kann befristet oder unbefristet abgeschlossen werden. Im Falle der Befristung gilt eine feste Laufzeit, bei unbefristeten Verträgen endet das Pachtverhältnis durch Kündigung eines Beteiligten.

Was steht im Pachtvertrag?

Im Pachtvertrag werden die wesentlichen Vereinbarungen zwischen Pächter und Verpächter festgehalten. Als Basisangaben für einen Pachtvertrag mit Grundstück gelten die Beschreibung des Pachtobjekts, die Festlegung der Laufzeit und die Bezifferung des Pachtzinses. Mehr zum Pachtvertrag bei Grundstücken

Wie funktioniert das Pachten?

Der Verpächter räumt dem Pächter die Nutzung und Fruchtziehung ein. Der Pächter verpflichtet sich zur ordnungsgemäßen Bewirtschaftung des Pachtobjekts während der Vertragslaufzeit.

Was ist der Unterschied zwischen Pacht- und Mietvertrag?

In einem Mietverhältnis darf der Mieter keine Früchte aus dem Mietobjekt ziehen.




Was passiert bei Ablauf der Pachtzeit?

Der Pächter hat das Pachtobjekt in dem Zustand an den Verpächter zurückzugeben, in welchem es übernommen hatte. Immer wieder entstehen Rechtsstreitigkeiten zur Frage, ob sich ein Pachtverhältnis stillschweigend durch Weiterführung verlängern kann. Ebenso kritisch können mögliche Ausgleichsansprüche der Vertragsparteien untereinander bei Verbesserung oder Verschlechterung des Pachtobjekts sein. Für deren Geltendmachung gilt in den meisten Fällen eine kurze Verjährungsfrist von sechs Monaten nach Beendigung des Pachtvertrages.

Wie werden Pachten steuerlich behandelt?

Beim Verpächter entsteht eine zu versteuernder Einnahme über den Pachtzins. Für den Pächter ist die Pacht eine steuermindernde Betriebsausgabe. Hier erfahren Sie alles zum Thema Steuern bei Grundstücksverpachtung

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