Neue Gesetze 2023: Das ändert sich

Neue Gesetze 2023 – Immobilieneigentümer und Bauherren aufgepasst

Energetische Förderung, Gaspreisbremse und Neubauförderung: Im Jahr 2023 führt die Bundesregierung verschiedene Änderungen und neue Gesetze ein, die für Immobilieneigentümer und Bauherren interessant sind. Wissenswertes zu wesentlichen Neuerungen haben wir im folgenden Artikel für Sie zusammengestellt.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Warum führt das Jahressteuergesetz 2023 zu höheren Erbschafts- und Schenkungssteuern?

  2. Baukindergeld 2023: Welche Nachfolgeförderung gibt es für das Baukindergeld?

  3. Welche Neubauförderung gibt es 2023 für Familien mit geringem Einkommen?

  4. Welche Förderung ist 2023 für energieeffiziente Bauvorhaben geplant?

  5. Wie werden energetische Sanierungen ab 2023 gefördert?

  6. Wie erfolgt die Aufteilung der CO2-Abgabe zwischen Mieter und Vermieter?

  7. Wie sieht die Gas- und Wärmepreisbremse ab 1. März 2023 aus?

  8. Welche Abschreibungen auf Wohngebäude sind geplant?

  9. Welche neuen Gesetze gibt es bei Photovoltaikanlagen?

Warum führt das Jahressteuergesetz 2023 zu höheren Erbschafts- und Schenkungssteuern?

Neue Gesetze 2023 - Erbschaftssteuer

Anfang Dezember hat der Bundestag das Jahressteuergesetz beschlossen, Mitte des Monats wird die Zustimmung des Bundesrats erwartet. Der Gesetzgeber regelt auch die steuerliche Bewertung von Immobilien neu, was Auswirkungen auf die Erbschafts- und Schenkungssteuer hat. Grund für die Änderung ist die Forderung des Bundesverfassungsgerichts, Immobilien möglichst realistisch auf Basis des Verkaufswerts zu bewerten.

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In nachgefragten Regionen sind die Werte von Ein- oder Zweifamilienhäusern und Eigentumswohnungen in den letzten Jahren stark gestiegen. Immobilien werden nach dieser Änderung also deutlich höher bewertet und liegen unter Umständen über den Freibeträgen für Erbschafts- und Schenkungssteuer. Im Zuge der Bewertungsänderung wurden die Freibeträge bei Schenkungen und Erbschaftennicht angepasst. Experten befürchten, dass schlimmstenfalls Immobilien der Eltern oder Großeltern aufgrund der höheren Steuerbelastung zwischen 30 und 40 Prozent verkauft werden müssen.

Welchen Einfluss hat die neue Erbschaftssteuer auf den Verkauf von Immobilien?

Erbschaftssteuer Einfluss Verkauf von Immobilien

Ein signifikanter Anteil der Makler ist der Meinung, dass die neue Erbschaftssteuer zu einem leichten Anstieg der Verkäufe führen könnte. Die Mehrheit der befragten Immobilienmakler gibt jedoch an, dass die neue Erbschaftssteuer keinen Einfluss auf das Verkaufsverhalten von Immobilienbesitzern hat. Quelle: Homeday-Maklerumfrage 2023

Gut zu wissen

Ehe- oder Lebenspartner, die für mindestens 10 Jahre in der ererbten Immobilie wohnen bleiben, müssen keine Erbschaftsteuer zahlen. Die Befreiung gilt auch für Kinder des Verstorbenen, dabei ist die Größe der Immobilie jedoch auf maximal 200 Quadratmeter begrenzt.

Baukindergeld 2023: Welche Nachfolgeförderung gibt es für das Baukindergeld?

Baukindergeldkonnte nur noch bis zum 31.12.2022 beantragt werden. Die Antragstellung ist über das Zuschussportal der KfW möglich. Gefördert werden Familien und Alleinerziehende mit Kindern, in deren Haushalt Kinder unter 18 Jahren leben und für die Kindergeld gezahlt wird. Unter anderem sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen:

  • Notarieller Kaufvertrag oder Baugenehmigung zwischen dem 1.1.2018 und dem 31.3.2021.

  • Einzug in die Immobilie noch bis zum Jahresende.

Problematisch ist die Förderung aktuell für Familien, die ihr Haus nicht wie geplant in 2022 fertigstellen konnten. Materialmangel und fehlende Handwerker führen bei vielen Bauvorhaben zu Verzögerungen. Kann der Umzug nicht stattfinden, wird das Baukindergeld, mit dem die Bauherren oder Käufer jedoch fest gerechnet haben, nicht ausgezahlt.

Neue Gesetze 2023 - Baukindergeld

Ursprünglich war die Förderung durch das Baukindergeld bis Ende 2023 geplant, nun endet das Programm vorzeitig, da für das kommende Jahr keine Fördermittel zur Verfügung stehen.

Welche Neubauförderung gibt es für Familien mit geringem Einkommen?

Bereits im Oktober hat Bundesbauministerin Klara Geywitz eine Folgeförderung für Wohneigentum angekündigt. Der Bund will im Jahr 2023 Familien mit geringem und mittlerem Einkommen beim Immobilienerwerb oder Bau mit zinsgünstigen Krediten unterstützen. Die Einkommensgrenze soll für Familien mit einem Kind bei 60.000 Euro jährlich liegen, für jedes weitere Kind steigt die Grenze um 10.000 Euro. Insgesamt will der Bund 350 Millionen Euro jährlich bereitstellen. Medienberichten zufolge soll das Programm im April 2023 an den Start gehen.

Welche Förderung ist 2023 für energieeffiziente Bauvorhaben geplant?

Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude, kurz BEG, fördert der Bund energieeffiziente Bauvorhaben. Geplant war ein Auslaufen der Förderung für das Effizienzhaus 40 NH bis Ende des Jahres 2023. Das Programm wird jetzt bis zum 28. Februar 2023 verlängert. Ab dem 1.3.23 sollen Neubauvorhaben im Teilprogamm KfN - Klimafreundlicher Neubau gefördert werden.

Neue Gesetze 2023 - energetisches Haus mit Photovoltaik

Auf dem Weg zum EH-40-Standard führt die Ampelregierung zum 1. Januar 2023 einen Zwischenschritt mit dem EH-55-Standard ein. Ab 2025 soll dann der Neubaustandard Effizienzhaus 40 gelten.

Änderungen gibt es auch bei der Anforderung für das Erreichen der Energieeffizienzklasse: Ab 2023 müssen mindestens 65 Prozent des Wärme- und Kältebedarfs aus erneuerbaren Energien stammen. Bisher lag der Anteil bei 55 Prozent. Zudem ist eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung verpflichtend.

Wie werden energetische Sanierungen ab 2023 gefördert?

Gute Nachrichten gibt es für Bauherren, die bestimmte energetische Maßnahmen in Eigenleistung durchführen: Die Materialkosten für diese Vorhaben werden ab 2023 gefördert. Bisher musste ein Fachunternehmen die Durchführung bestätigen. Ein Energieeffizienz-Experte muss die Durchführung der Eigenleistung zum Erhalt der Förderung bestätigen.

Bei seriellen Sanierungen wird ein Bonus von 15 Prozent eingeführt. Die Förderung gilt für die Verwendung vorgefertigter Dachelemente oder Fassadenteile, sofern mit der Sanierung die Effizienzhausstufe 40 oder 55 erreicht wird.

Neue Gesetze 2023: Wie erfolgt die Aufteilung der CO2-Abgabe zwischen Mieter und Vermieter?

Neue Gesetze 2023 - CO2-Abgabe

Bisher tragen Mieterinnen die CO2-Agabe auf Erdgas und Öl allein. Das ändert sich ab dem 1. Januar 2023: Vermieter müssen sich abhängig von der energetischen Qualität der Immobilie an dieser Abgabe beteiligen. Der Gesetzgeber sieht für die Aufteilung ein Stufenmodell vor, dass der Bundesrat am 25.11.2022 gebilligt hat. Insgesamt gibt es 10 Stufen, wobei die Beteiligung des Vermieters mit einer besseren Energieeffizienz immer mehr abnimmt. Ist ein Gebäude in einem schlechten energetischen Zustand, ist auch der Anteil des Vermieters höher. Geplant ist, dass Vermieter die CO2-Kosten auf Grundlage des Verteilungsschlüssels mit der jährlichen Heizkostenabrechnung abrechnen.

Wie sieht die Gas- und Wärmepreisbremse ab 1. März 2023 aus?

Rückwirkend zum 1. Januar 2023 führt die Bundesregierung eine Deckelung der Strom- und Gaspreiseein, um hohe Kosten für private Haushalte und Unternehmen abzufedern. Folgende Grenzen sind vorgesehen:

  • Für 80 Prozent des Stromverbrauchs gilt ein Preisdeckel von 40 Cent pro Kilowattstunde.

  • Für 80 Prozent des Gasverbrauchs gilt eine Obergrenze von 12 Cent pro Kilowattstunde sowie bei Fernwärme ein Preis von 9,5 Cent pro Kilowattstunde.

Für den restlichen Verbrauch sind die üblichen Marktpreise zu zahlen, daher bleibt der Anreiz für Einsparungen weiterhin bestehen.

Welche Abschreibungen auf Wohngebäude sind geplant?

Der Gesetzgeber hebt den linearen AfA-Satz für die Abschreibungvon Wohnimmobilien ab dem 1. Januar 2023 von 2 auf 3 Prozent an. Ursprünglich sollte die Erhebung erst Mitte des Jahres 2023 erfolgen.

Zudem gibt es eine zeitlich befristete Sonderabschreibung, um den Mietwohnungsbau zu fördern: Innerhalb von 4 Jahren können 5 Prozent der Herstellungskosten steuerlich geltend gemacht werden, sofern der Effizienzhaus-Standard 40 eingehalten wird. Zudem gilt eine Deckelung der Baukosten auf maximal 4.800 Euro pro Quadratmeter, wobei bis zu 2.500 Euro pro Quadratmeter steuerlich berücksichtigt werden können.

Neue Gesetze 2023: Welche Änderungen gibt es bei Photovoltaikanlagen?

Für die Lieferung und die Installation einer Photovoltaikanlagewird rückwirkend zum 1. Januar 2022 die Umsatzsteuer gestrichen. Zudem können kleinere Anlagen mit einer Leistung bis 30 Kilowatt steuerfrei betrieben werden.

Neue Gesetze 2023 - FAQ

Was ändert sich 2023 für Immobilieneigentümer und Bauherren?

Im Jahr 2023 gibt es für Immobilieneigentümer und Bauherren einige Änderungen. Wer Wohneigentum vermietet, muss als Vermieter einen Teil der CO2-Abgabe tragen. Zudem sind verschiedene Anpassungen bei der Förderung energetischer Bauvorhaben und Sanierungen geplant. Lesen Sie hier mehr zu neuen Gesetzen in 2023

Was ändert sich bei der Erbschafts- und Schenkungssteuer?

Künftig müssen Immobilien auf Basis des tatsächlichen Verkaufswert bewertet werden. Damit verändern sich auch die Berechnungsgrundlagen für Erbschafts- und Schenkungssteuer, die durch diese Änderung vermutlich deutlich ansteigen. Alle Details zum Jahressteuergesetz 2023

Was ändert sich beim Baukindergeld?

Die Förderung endet mit dem Jahr 2022. Für 2023 ist eine Neubauförderung für Familien mit mittlerem und geringem Einkommen geplant, die vermutlich ab März verfügbar sein wird.

Was müssen Mieter und Vermieter 2023 bezüglich CO2-Abgabe beachten?

Vermieter müssen sich ab 2023 an der CO2-Abgabe beteiligen, wobei die Höhe des Anteils sich nach dem energetischen Zustand der Immobilie bemisst.

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