Baukindergeld 2023: Hier sehen Sie Eltern, die auf dem Boden ihrer Wohnung sitzen und mit ihrem Baby spielen.

Baukindergeld: Staatlicher Zuschuss für Immobilieneigentümer

Andreas König

Andreas König

Immobilienredakteur

Um Familien beim Hausbau oder -kauf zu unterstützen, hat die Bundesregierung das Baukindergeld eingeführt. Den Zuschuss gibt es jedoch nur noch für eine begrenzte Zeit. Erfahren Sie hier u. a., wie hoch die Förderung ist, wer Anspruch darauf hat und wie Sie sie beantragen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist das Baukindergeld?

  2. Wie hoch ist das Baukindergeld?

  3. Welche Voraussetzungen gibt es für das Baukindergeld 2023?

  4. Wie beantragt man das Baukindergeld?

  5. Wie kann ich das Baukindergeld am besten nutzen?

  6. Sind mit dem Baukindergeld bestimmte Risiken verbunden?

Was ist das Baukindergeld?

Das Baukindergeld ist ein Zuschuss der staatlichen Förderbank KfW, der es Familien mit Kindern ermöglichen soll, sich auch in Zeiten steigender Immobilienpreise eigenen Wohnraum zu leisten. Die Förderung knüpft an die bis 2006 bestehende Eigenheimzulage an. Förderzeitraum war der 1. Januar 2018 bis 31. März 2021.

Gut zu wissen:

Die Förderung gilt für alle, die in der Zeit vom 1. Januar 2018 bis 31. März 2021 den Kaufvertrag für eine Wohnimmobilie unterzeichnet haben beziehungsweise denen die Baugenehmigung für ihr Eigenheim erteilt wurde. Der Förderantrag ist innerhalb von sechs Monaten nach dem Einzug zu stellen. Letztmöglicher Tag der Antragstellung für das Baukindergeld: 31. Dezember 2023.

Praxisbeispiel: Wenn Ihnen der Bauantrag für Ihre Immobilie 2018 erteilt wurde und Sie Ihr Eigenheim am 1. März 2021 bezogen haben, konnten Sie das Baukindergeld noch bis zum 1. September 2021 beantragen.

Tipp:
Auch wer nicht mehr in den Genuss des Baukindergeldes kommt, kann mit einer durchdachten Finanzierung seinen Traum vom Eigenheim verwirklichen. Finden Sie jetzt mit unserem kostenlosen Budgetrechner heraus, wie viele Immobilie Sie sich leisten können:

Bis wann wird das Baukindergeld gezahlt?

Der staatliche Zuschuss wird nur solange gezahlt, bis die von der Großen Koalition beschlossenen Mittel von insgesamt 9,9 Milliarden Euro ausgeschöpft sind. Bis Ende 2020 wurden rund 310.000 Anträge mit einem Gesamtvolumen von 6,5 Milliarden Euro gestellt.

Wie hoch ist das Baukindergeld?

Der jährliche Baukindergeldzuschuss liegt bei 1.200 Euro pro Kind. Gewährt wird der Zuschuss über einen Zeitraum von zehn Jahren. Das sind 12.000 Euro pro Kind im gesamten Zeitraum.

Welche Voraussetzungen gibt es für das Baukindergeld 2023?

Das Baukindergeld soll die Immobilienvorhaben von Alleinerziehenden oder Familien fördern, die diese Voraussetzungen erfüllen:

  • Sie haben zwischen dem 1. Januar 2018 und 31. März 2021 zum ersten Mal eine Immobilie gekauft oder gebaut (gilt für den Antragsteller sowie dessen Ehe- bzw. Lebenspartner).

  • Zu ihrem Haushalt gehört mindestens ein minderjähriges Kind, für welches sie kindergeldberechtigt sind.

  • Das zu versteuernde Haushaltseinkommen darf in Haushalten mit einem Kind pro Jahr nicht mehr als 90.000 Euro betragen. Bei Familien mit zwei Kindern liegt die jährliche Einkommensgrenze bei 105.000 Euro. (Der Freibetrag von 15.000 Euro pro Kind wurde hier jeweils schon berücksichtigt.)

Welche Einkommensgrenze gilt für den Zuschuss?

Anzahl Ihrer Kinder Maximale Höhe Ihres Haushaltseinkommens Höhe des jährlichen Zuschusses Gesamthöhe des Zuschusses (Zeitraum: 10 Jahre)
1 90.000 Euro 1.200 Euro 12.000 Euro
2 105.000 Euro 2.400 Euro 24.000 Euro
3 120.000 Euro 3.600 Euro 36.000 Euro
4 135.000 Euro 4.800 Euro 48.000 Euro

Um die Förderung über den gesamten Zeitraum zu erhalten, sollten Familien die Immobilie mindestens zehn Jahre lang selbst bewohnen. Bei einer Vermietung oder einem Verkauf endet die Förderung andernfalls vorzeitig.

Gut zu wissen:

Einen Rechtsanspruch auf das Baukindergeld gibt es trotz aller Voraussetzungen jedoch nicht. Denn das Baukindergeld wird auch 2023 nur solange gezahlt, bis die von der Großen Koalition beschlossenen Mittel von insgesamt 9,9 Milliarden Euro ausgeschöpft sind.

Wie beantragt man das Baukindergeld?

Das Baukindergeld beantragen Sie ganz einfach online im KfW-Zuschussportal:

  1. Auf der Website registrieren
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    Auf der Website registrieren

    Registrieren Sie sich dafür auf der Website und tragen Sie anschließend Ihre Daten wie Namen, Anzahl Ihrer Kinder und Adresse der Immobilie im Online-Formular für die Förderung ein.

  2. Antrag abschicken
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    Antrag abschicken

    Schicken Sie den ausgefüllten Antrag ab.

  3. Identität bestätigen
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    Identität bestätigen

    Bestätigen Sie Ihre Identität anschließend per Video- oder das durch die Deutsche Post AG angebotene Postident-Verfahren, nachdem Sie dazu aufgefordert wurden.

  4. Unterlagen hochladen
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    Unterlagen hochladen

    Laden Sie wichtige, geforderte Unterlagen wie Ihren Einkommensteuerbescheid hoch, um Ihren Antrag zu komplettieren.

Wichtig: Das Baukindergeld können Sie erst beantragen, wenn Sie Ihr Eigenheim bereits bezogen haben, also dort auch gemeldet sind. Dies weisen Sie mit der amtlichen Meldebestätigung nach. Der Antrag muss der KfW spätestens ein halbes Jahr nach dem Einzug vorliegen.

Sobald Ihnen die Förderung zusteht, wird der Zuschuss von der KfW auf das von Ihnen angegebene Konto überwiesen.

Wie kann ich das Baukindergeld am besten nutzen?

Es gibt viele Möglichkeiten, den staatlichen Zuschuss einzusetzen, hier einige Beispiele:

  • Nutzen Sie die Förderung, um Sondertilgungen für Ihre Baufinanzierung zu leisten.

  • Richten Sie mit dem Geld einen Hobbykeller oder das Kinderzimmer Ihrer ein.

  • Gestalten Sie Ihren Garten kindgerecht, zum Beispiel mit einer Schaukel oder einem Baumhaus.

  • Legen Sie das Geld zur Seite und zahlen Sie davon die jährlichen Nebenkosten beziehungsweise Betriebskosten Ihres Eigenheims.

Wofür Sie das Geld letztlich verwenden, ist ganz allein Ihnen überlassen.

Sind mit dem Baukindergeld bestimmte Risiken verbunden?

Mit dem Baukindergeld sind verschiedene Risiken verbunden, die generell mit der Immobilienfinanzierung einhergehen. So bedeutet der Kauf oder Bau einer Immobilie trotz niedriger Zinssätze eine jahrzehntelange finanzielle Belastung. Eigenheimhypothekenwerden über unterschiedlich lange Zeiträume abgeschlossen. Anschließend wird im Zuge der Anschlussfinanzierung ein neuer Darlehensvertrag vereinbart, sofern das Eigenheim noch nicht vollständig abbezahlt wurde. Ob die Zinsen jedoch auf dem aktuell niedrigen Niveau bleiben werden, ist unsicher. Die Zinsentwicklung ist von vielen Faktoren abhängig und schwer vorhersehbar. Jeder weitere Darlehensabschluss birgt somit das Risiko eines weitaus höheren Zinssatzes. Damit steigen die monatlichen Belastungen und verlängern die Laufzeit bis zur vollständigen Abzahlung.

Aufgrund rasant steigender Immobilienpreise besteht die Gefahr der Überschuldung, wenn beispielsweise ein Familienmitglied kein Einkommen mehr erzielt. Der Verlust des Arbeitsplatzes oder eine plötzliche Erkrankung tragen mit dazu bei, das monetäre Kartenhaus zum Einsturz zu bringen. Jede Immobilie stellt darüber hinaus einen unberechenbaren Kostenfaktor dar. Unvorhersehbare Mängelbeseitigungen belasten das Budget zusätzlich. Eine zu knapp bemessene Finanzierung stellt einkommensschwache Familien daher häufig vor schwer zu bewältigende Herausforderungen.

Darüber hinaus bestimmt die Nachfrage den Preis. Je mehr Familien sich für eine Immobilie entscheiden, umso massiver werden die Immobilienpreise ansteigen. Die staatlichen Zuschüsse werden so durch erhöhte Kaufbereitschaft den Immobilienmarkt zusätzlich belasten. Da sich auch die Kosten des Notars, der Maklerprovision und Grunderwerbssteuer am Immobilienpreis orientieren, werden auch diese automatisch zu einer finanziellen Herausforderung für Familien mit dem Wunsch nach einem Eigenheim.

Hinweis:

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Baukindergeld – FAQ

Wer bekommt Baukindergeld?

Anspruch auf die Förderung haben Alleinerziehende oder Familien, die zwischen dem 1. Januar 2018 und 31. März 2021 zum ersten Mal eine Immobilie gekauft oder gebaut haben und zu deren Haushalt mindestens ein minderjähriges Kind gehört, für welches sie kindergeldberechtigt sind. Weitere Voraussetzung: Das zu versteuernde Haushaltseinkommen darf einen bestimmten Betrag nicht übersteigen. Mehr zu den Baukindergeld-Voraussetzungen erfahren

Wo beantragt man das Baukindergeld?

Das Baukindergeld beantragen Sie nach Einzug in Ihr neues Zuhause ganz einfach online im KfW-Zuschussportal. Registrieren Sie sich, um den entsprechenden Förderantrag auszufüllen. Über die weiteren Schritte (Verfahren zur Identifikation, notwendige Unterlagen) werden Sie im Rahmen der Eingangsbestätigung informiert. Mehr zum Baukindergeld-Antrag erfahren

Baukindergeld – Bis wann wird es gezahlt?

Der staatliche Zuschuss wird nur solange gezahlt, bis die von der Großen Koalition beschlossenen Mittel von insgesamt 9,9 Milliarden Euro ausgeschöpft sind. Bis Ende 2020 wurden rund 310.000 Anträge mit einem Gesamtvolumen von 6,5 Milliarden Euro gestellt. Anträge können noch bis 31.12.2023 gestellt werden.

Kann das Baukindergeld 2023 verlängert werden?

Der Förderzeitraum für den staatlichen Zuschuss zum Eigenheim endete ursprünglich mit Ablauf des 31. Dezembers 2020. 2021 ging das Baukindergeld in die Verlängerung. Da viele Antragsteller – zum Beispiel wegen einer verzögerten Erteilung der Baugenehmigung – die Frist für den Baukindergeld-Antrag nicht einhalten können, hatte das Bundesinnenministerium den Förderzeitraum bereits bis zum 31. März 2021 verlängert. Die Frist für den Baukindergeld-Antrag blieb weiterhin der 31. Dezember 2021.

Wird das Baukindergeld auch rückwirkend gezahlt?

Ja, Familien können die Förderung noch rückwirkend bis zum 1. Januar 2018 erhalten. Baukindergeld-Voraussetzung ist, dass sie den Antrag auf die Förderung innerhalb von sechs Monaten nach Einzug in ihr neues Zuhause stellen. Zudem wurde der Förderzeitraum für das Baukindergeld verlängert.

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