Was ist eine Beleihungsgrenze?
Die Beleihungsgrenze findet im Bereich der Immobilienfinanzierungen Anwendung und beschreibt einen Prozentwert des Beleihungswertes. Der Beleihungswert ist die Summe, mit der eine Bank, sollte es zur Versteigerung der Immobilie kommen, mit hoher Sicherheit rechnen kann. Dabei ist die Beleihungsgrenze ein wichtiger Indikator für die Konditionen, zu denen eine Finanzierung gewährt wird.
Um den Beleihungswert zu berechnen, wenden Banken verschiedenen Methoden an. Zu den geläufigsten Verfahren zählen das Vergleichswertverfahren , das Sachwertverfahren und das Ertragswertverfahren. Dabei verwenden Banken häufig eine Kombination der verschiedenen Methoden zur Berechnung des Beleihungswertes.
Um bei der Darlehensvergabe ihr Risiko zu minimieren, bestimmen Banken einen individuellen Abschlag, der sie vor dem Fall schützen soll, dass die Immobilienpreise auf dem Markt sinken. Dieser Abschlag bildet in der Regel 40 bis 80 Prozent des Beleihungswerts. Aus der Differenz zwischen dem festgelegten Abschlag und dem Beleihungswert lässt sich die Beleihungsgrenze einer Immobilie berechnen. Die Beleihungsgrenze stellt außerdem auch den Maximalbetrag dar, zu dem die Bank Darlehensnehmern ein Immobiliendarlehen genehmigt.
Je nach Bank werden unterschiedliche Beleihungsgrenzen festgelegt. Üblich sind folgende Beleihungsgrenzen:
Geschäftsbank, Sparkasse, Volks- und Raiffeisenbank | 80 % |
Hypothekenbank | 60 - 65 % |
Lebensversicherung | 40 - 60 % |
Sollten Darlehensnehmerinnen über Sicherheiten wie eine Immobilie oder ein hohes monatliches Einkommen verfügen, gewähren Banken teilweise auch einen Immobilienkredit in Höhe des Beleihungswerts. Das ist allerdings nicht die Regel.
Es gibt zwei Arten von Hypotheken: 1a-Hypothekendarlehen und 1b-Hypothekendarlehen. Um welche Art der Hypothek es sich handelt, ist davon abhängig, ob die gewährte Darlehenshöhe die Beleihungsgrenze überschreitet oder darunter liegt.